Corporate-Social-Responsibility - Strategisches CSR-Management
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Strategisches CSR-Management

«Die Bedeutung von Corporate Social Responsibility für die Industrie»

Corporate Social Responsibility (abgekürzt CSR) ist die Verantwortung, die Unternehmen für die Gesellschaft übernehmen müssen, wenn sie die Grundlagen ihrer Geschäftstätigkeit auf Dauer erhalten wollen. Die langfristigen ökologischen und sozialen Auswirkungen ihres Handelns werden von Teilen der Industrie immer noch gerne ausgeblendet. Lesen Sie hier, warum ein strategisches CSR-Management notwendig ist und wie sich CSR in Unternehmen gestalten lässt.

Warum strategische Corporate Social Responsibility in Unternehmen notwendig ist

Strategie bedeutet in der Industrie, mittel- oder langfristige Zielstellungen zu bilden und Entscheidungen so zu treffen, dass die Ziele erreicht werden können. Mittelfristig bezieht sich meist auf den Zeitraum von zwei bis vier Jahren, langfristig bedeutet ungefähr vier bis acht Jahre. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Markt. Die Herausforderung im strategischen Management besteht vor allem in der Einschätzung, wie sich der Markt entwickelt, welche Risiken zu erwarten sind und wie sie sich vermeiden lassen. Angesichts der Globalisierung des Marktes hat sich das Spektrum der Risiken um die Auswirkungen des Klimawandels, die Verknappung der Rohstoffe, soziale Unruhen und kriegerische Auseinandersetzungen deutlich erweitert. CSR-Management, also die Wahrnehmung unternehmerischer gesellschaftlicher Verantwortung, soll diese Risiken minimieren.

Chemische Werke Kluthe GmbH - Yes, we care. Kluthe Sustainability Management + Strategisches CSR-Management

Die Aufgabe von wirtschaftlichen Unternehmen ist es, Waren zu produzieren oder Dienstleistungen zu erbringen. Das Fortbestehen eines Unternehmens hängt von den Gewinnen ab, die es hervorbringt. Die Gewinne ermöglichen eine Weiterentwicklung, die zur Konkurrenzfähigkeit beiträgt. Eine Gewinnmaximierung auf Kosten der Menschen und der Umwelt führt jedoch langfristig zur Zerstörung der Natur und in der Folge zum Zusammenbruch der Gesellschaft. Für die Bereitstellung von Waren und Dienstleistungen fehlen dann Rohstoffe und Arbeitskräfte. Vor allem aber fehlen auch Abnehmer, die die Leistungen bezahlen können. Praktizierte Corporate Social Responsibility kann diese Entwicklung stoppen.

Vater-mit-Tochter-Nachhaltigkeitssymbolik
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Wofür steht CSR?

Die unternehmerische gesellschaftliche Verantwortung im Sinne von CSR-Management beinhaltet die sozialen, ökologischen und ökonomischen Belange aller an der Wertschöpfung beteiligten Kräfte. CSR steht für Nachhaltigkeit im eigenen Betrieb und in der Lieferkette. Während in Europa umfangreiche rechtsgültige Vorgaben einen Mindeststandard für Menschenrechte, den Schutz von Beschäftigten und die Bewahrung der Umwelt darstellen, haben diese Dinge in vielen Ländern der Welt einen geringen Stellenwert. Corporate Social Responsibility in Unternehmen, die global aufgestellt sind, bedeutet, ihren Einfluss zu nutzen, um die Situation positiv zu beeinflussen. Corporate Social Responsibility geht allerdings über die Mindeststandards hinaus. Auf freiwilliger Basis sollen wirksame Maßnahmen die Nachhaltigkeit der Industrie sicherstellen. Das lässt sich durch den Einsatz eines CSR-Managements bewerkstelligen.

Concept of the CSR - corporate social responsibility - Strategisches CSR-Management
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Was gehört zu CSR-Management?

Die Grundlage für ein CSR-Management bietet eine Reihe von internationalen Übereinkommen und Leitfäden. Dazu gehören unter anderem:

  • OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen
  • UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte
  • die zehn Prinzipien des UN Global Compact
  • Leitfaden zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex
  • ISO 26000:2010: Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung

Darüber hinaus existieren zahlreiche branchenorientierte Leitlinien und Tools, die den Aufbau von Managementsystemen für die gesellschaftliche Unternehmensverantwortung unterstützen. Für die Chemieindustrie hat der Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI) eine Nachhaltigkeitsinitiative gestartet, die einen Branchenstandard für eine nachhaltige Wertschöpfung und Leitfäden für die einzelnen Schwerpunkte der Nachhaltigkeit erarbeitet. Beispielsweise sind Leitfäden für nachhaltiges Lieferkettenmanagement, für die Identifizierung und das Management von Risiken, für den Einstieg in die Kreislaufwirtschaft und für die Anwendung der UN-Nachhaltigkeitsziele vorhanden.

CSR-Management in der Chemieindustrie

Hohes Einsparpotential für Energie und Ressourcen

Die Chemie trägt im Bereich der Nachhaltigkeit eine besonders hohe Verantwortung für den Schutz der Umwelt. Sie gehört zu den größten Branchen in der Wirtschaft, hat einen sehr hohen Energie- und Rohstoffbedarf und arbeitet häufig mit gefährlichen Stoffen. Das bedeutet jedoch auch, dass ein großes Einsparpotential vorhanden ist und sich entsprechende Verbesserungen in der Technologie deutlich auf den Klima- und Umweltschutz sowie auf die Schonung von Ressourcen auswirken. Derartige Verbesserungen lassen sich durch die Verwirklichung der CSR-Prinzipien für grüne Chemie erreichen.

Kluthe - Nachhaltige Chemie aus Heidelberg

Weitreichende Lieferketten

Viele Rohstoffe, die in der Chemie verarbeitet werden, stammen aus entfernten Regionen, weil sie nahe am Standort nicht vorkommen. Die Rohstoffgewinnung geschieht häufig unter äußerst menschenunwürdigen und umweltschädlichen Bedingungen. Lassen Chemieunternehmen hier ihren Einfluss nachhaltig gelten, unterstützen sie  im Rahmen von CSR-Management die Lieferanten durch den Transfer besserer Technologien und sind sie bereit, einen fairen Preis für die Rohstoffe zu zahlen, leisten sie einen bedeutenden Beitrag zur Corporate Social Responsibility.

LKW der Kluthe GmbH

Grüne Chemie auch für Anwender

Da Chemieunternehmen in großem Umfang Hilfs- und Rohstoffe für andere Branchen herstellen, haben sie einen großen Einfluss darauf, wie nachhaltig diese Betriebe arbeiten können. Gelingt es beispielsweise Stoffe zu entwickeln, die bei einer geringeren Temperatur oder einer niedrigeren Dosierung die vom Kunden geforderte Wirksamkeit haben, verhelfen sie diesem Kunden zu mehr Nachhaltigkeit. Das gilt auch für die Fälle, in denen Anwender gefährliche Chemikalien vermeiden können, weil ihnen Technologien mit umweltfreundlichen Stoffen zur Verfügung gestellt werden. Beispiele dafür finden sich unter anderem in der Oberflächentechnik, in denen ebenfalls CSR-Management zum Zuge kommt (Niedrigtemperatur-Phosphatierung, chromatfreie Oberflächenvorbehandlung).

Chromatfreie Konversionsverfahren

Recycling von Wertstoffen

Mit chemischen Verfahren werden Rohstoffe in Erzeugnisse umgewandelt. Im Interesse der Nachhaltigkeit können ebenso Abfälle wieder Rohstoffe oder Erzeugnisse werden. Das betrifft sowohl die eigenen Abfälle des Unternehmens als auch Abfallstoffe aus anderen Branchen und vor allem die Abfälle, die beim Kunden durch die Verwendung der gelieferten Chemikalien anfallen. Auch hierfür bietet die Oberflächentechnik zahlreiche Beispiele (Lösemittelrückgewinnung), um dem Prinzip CSR Rechnung zu tragen.

[1] https://www.4sustainability.de/wp-content/uploads/2021/06/Loew_Rohde_2013_CSR-und-Nachhaltigkeitsmanagement.pdf

[2] https://www.csr-in-deutschland.de/DE/CSR-Allgemein/CSR-in-der-Praxis/CSR-Management/csr-management.html

Über Chemische Werke Kluthe GmbH

Als Spezialist für Oberflächenbehandlung entwickeln und produzieren die Chemischen Werke Kluthe GmbH chemische Produkte sowie innovative Prozesslösungen für die Bereiche Forming & Protection, Metalworking & Cleaning, Pretreatment und Paint Shop. In diesen Geschäftsbereichen finden wir unsere Schwerpunkte und können so unseren Kunden als Spezialisten und Generalisten eine optimale Beratung gewährleisten.