Kühlschmierstoff Hakuform von der Firma Kluthe

Hakuform: Nichtwässrige, nichtlösemittelhaltige, aber mineralölfreie Zubereitungen

So vielfältig wie die Verfahren in der Metallbearbeitung sind, so groß ist auch die Palette an Schneidölen, Hochleistungs- und Kühlschmierstoffen, aus denen ein Anwender das passende Produkt auswählen kann. Bei Umformprozessen, wie Walzen oder Tiefziehen, steht die Schmierwirkung im Vordergrund während ein Kühlschmierstoff bei Zerspanungsprozessen neben der Schmier- auch eine ausreichende Kühlwirkung garantieren muss. Zu den Produkten aus der Hakuform-Reihe gehören wassermischbare Kühlschmierstoffe auf Mineralölbasis genauso wie nichtwassermischbare auf Basis synthetischer Öle. Auf letzteren liegt im Folgenden der Fokus, denn diese Produkte zeigen auf, wie innovative Produktentwicklung mit Umwelt und Nachhaltigkeit in Einklang gebracht werden können.

Hakuform L und Hakuform S – zwei Beispiele für Innovation und Umweltfreundlichkeit

  • Nichtwassermischbare Kühlschmierstoffe enthalten entweder Mineralöle auf Erdölbasis oder synthethische Öle.
  • Hakuform L und Hakuform S sind mit Wasser nichtmischbare Kühlschmierstoffe, die synthetische Öle enthalten, allerdings aus sehr verschiedenen Quellen.

Hakuform L – Kühlschmierstoffe mit GTL-Ölen

GTL steht für „Gas to Liquid“. Die Abkürzung steht für die Transformation von Erdgas zu synthetischen Kraftstoffen. Dieses Verfahren ist eine der angedachten Lösungsmöglichkeiten, um in Zukunft Diesel oder Benzin nicht mehr aus Erdöl, sondern aus Erdgas zu gewinnen. Das Verfahren kann aber genauso gut als Grundlage für die Herstellung von synthetischen Schmierölen dienen. Erdgas wird mit Sauerstoff und Wasserdampf in der nach den Chemikern Franz Fischer und Hans Tropsch benannten Fischer-Tropsch-Synthese zunächst in Paraffine umgewandelt. Im sich anschließenden Cracking-Verfahren werden sie zu flüssigen Kohlenwasserstoffen gespalten und in die verschiedenen Fraktionen aufgetrennt. Die so gewonnenen GTL-Öle haben verschiedene Vorteile. Sie sind von besonders hoher Reinheit, da sie frei von Schwefel sind sowie keine aromatischen Verbindungen, organischen Stickstoff oder Schwermetalle enthalten. Hakuform L – Kühlschmierstoffe, die zum größten Teil aus GTL-Ölen bestehen, sind daher verdampfungs- und vernebelungsarm und haben einen sehr hohen Flammpunkt.

In Bezug auf Gesundheits-, Arbeits- und Brandschutz sind diese synthetischen Öle sehr sicher. Sie sind gleichzeitig sehr ökonomisch, denn es entstehen kaum Verluste durch Verdampfung und Vernebelung. Da keine aromatischen Verbindungen enthalten sind und auch sonst keine hautreizenden Substanzen, werden sie als sehr gut hautverträglich eingestuft. Die Viskositäten können eingestellt werden – Öle mit geringeren Viskositäten werden eher für die Bearbeitung von Stahl, Edelstahl oder Guss empfohlen, während höhere Viskositäten beispielsweise eher für Umformprozesse von Buntmetallen oder Kupfer geeignet sind.

Hakuform S – Beispiel für ein rundum nachhaltiges Produkt

Das „S“ hinter Hakuform steht für Sustainability. Diese Bezeichnung zeigt bereits die Richtung vor, die bei der Produktentwicklung eingeschlagen wurde. Denn es wird in Zukunft immer mehr in Richtung Kreislaufwirtschaft gehen und weg von der fossilen Rohstoffnutzung. Bearbeitungsöle beziehungswiese Kühlschmierstoffe aus dieser Produktreihe werden aus Waste Oil aufbereitet. Zusätzlich zu dieser nachhaltigen Ressourcennutzung, wird bei der Herstellung weniger CO2 benötigt. Im Vergleich zu Basisölen aus Erdöl werden 75% an CO2-Äquivalenten eingespart.

Die so gewonnenen Öle sind qualitativ genauso hochwertig wie „normale“ synthetische Öle, zum Beispiel GTL-Öle. Sie sind farb- und geruchlos, frei von Schwefel, organischem Stickstoff und aromatischen Verbindungen. Analog zu den GTL-Ölen entstehen keine leichtflüchtigen Dämpfe oder Nebel und die Freiheit von aromatischen Verbindungen verbessert den Gesundheitsschutz. Schließlich kann auch der Metallbearbeitungsprozess weiter optimiert werden, indem Reststoffe in einem Kreislaufsystem wiederaufbereitet werden. Ein so durchdachter Prozess erfüllt damit umfassend den Begriff der „Sustainability“, denn er ist umweltfreundlich, ökonomisch und verbessert die Arbeitsbedingungen für den Menschen.

Kühlschmierstoff in der Anwendung in einer computergesteuerten Bohrmaschine
© Pixel_B – stock.adobe.com

Die nächsten Schritte im Blick

Die Produktreihen Hakuform L und Hakuform S werden durch Zugabe von Additiven auf die eingesetzten Prozesse angepasst. Genauso können beispielsweise bei aufeinanderfolgenden Umformprozessen optimal aufeinander abgestimmte Schmieröle eingesetzt werden. Nach der Bearbeitung kommt die Reinigung der Metallteile. Welcher Industriereiniger eingesetzt wird, hängt davon ab, ob niedrig- oder hochviskose Öle für die Metallbearbeitung eingesetzt wurden und welche anderen Reststoffe noch auf dem Werkstück vorhanden sind.

Industrielles Reinigungsbad
© Evgeny Korshenkov – stock.adobe.com

Industriereiniger für hartnäckige Fälle

Für sehr unpolare Verschmutzungen, wie Wachse oder hochviskose Öle, egal ob synthetisch oder mineralölbasiert, reichen wasserbasierte Reiniger oft nicht aus. In diesen Fällen sind lösemittelbasierende Reiniger oft die einzige Lösung. Hier kann man zwischen verschiedenen Formulierungen wählen. So bietet Kluthe Reiniger auf der Basis von modifizierten Alkoholen an, mit denen Rückstände aus wassergemischten Kühlschmierstoffen oder Bearbeitungsölen sicher entfernt werden können. Sie müssen allerdings in gekapselten Anlagen eingesetzt werden. Alternativ kann auf Kaltentfetter und Kaltreiniger zurückgegriffen werden, die bei Raumtemperatur Öle, Wachse oder Schmierfette lösen und entfernen können. Teilweise können die Reiniger im Kreislauf geführt werden, wodurch ihre Ergiebigkeit erhöht wird. Trotzdem wird man in den meisten Fällen lieber auf wasserbasierte Industriereiniger zurückgreifen.

Reinigung von ölverschmierten Metallteilen
© Nabby – stock.adobe.com

Wasserbasierte Industriereiniger als Allround-Lösung

Oft reichen für Verunreinigungen auch wasserbasierende Reiniger. Stimmt man das Reinigungsmittel und das Reinigungsverfahren aufeinander ab, ist bereits viel gewonnen. Mechanische Verfahren, wie Spritzen, können viele Rückstände bereits anlösen. Für die eigentliche Reinigungsarbeit wird dann der passende Reiniger ausgewählt, abgestimmt auf das „Reinigungsproblem“ und das Metall. Dabei kann man zwischen sauren, neutralen oder alkalischen Produkten, beispielsweise aus der Hakupur-Reihe, wählen.

Metallreinigung mit wasserbasiertem Industriereiniger

So verschieden also die Ansprüche der unterschiedlichen Metallbearbeitungsprozesse sind, so breit ist die Palette an Schneidölen, Umformschmier- und Kühlschmierstoffen. Gleichzeitig spielen auch bei diesen Prozessen die Themen Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle. Es gibt heute bereits Lösungen, die nicht mehr auf Erdöl basieren, sondern auf Erdgas als Alternative setzen. Eine nachhaltige und kreislauforienterte Wirtschaftsweise sollte noch weiter gehen und auf erneuerbare Rohstoffe setzen oder Abfall als Rohstoff sehen. Im Sinne dieses „Cradle to Cradle“-Gedanken ist es mit den Kühlschmierstoffen der Hakuform S -Reihe gelungen, den Abfallstoff „Waste Oil“ als Rohstoffquelle zu nutzen und daraus ein, gegenüber den „klassischen“ Kühlschmierstoffen, ebenbürtiges Produkt herzustellen.

Über Chemische Werke Kluthe GmbH

Als Spezialist für Oberflächenbehandlung entwickeln und produzieren die Chemischen Werke Kluthe GmbH chemische Produkte sowie innovative Prozesslösungen für die Bereiche Forming & Protection, Metalworking & Cleaning, Pretreatment und Paint Shop. In diesen Geschäftsbereichen finden wir unsere Schwerpunkte und können so unseren Kunden als Spezialisten und Generalisten eine optimale Beratung gewährleisten.