« Für die Umwelt und das Vertrauen der Kunden »
Produkte der chemischen Industrie spielen in sämtlichen Industriezweigen und nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens eine wichtige Rolle. Dennoch hat die Branche nicht unbedingt den besten Ruf. Oft wird sie, wie die Chemie selbst, als schmutzig und schädlich angesehen. Historisch mag das stimmen. Mittlerweile beweisen aber immer mehr Unternehmen durch eine Zertifizierung für Nachhaltigkeit in der Chemie, dass ihnen die Umwelt und der Klimaschutz am Herzen liegen.
Nachhaltigkeit in der Chemieindustrie ist kein neues Thema
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass sich Unternehmen der Chemiebranche schon seit Jahrzehnten mit Aspekten der Nachhaltigkeit wie Vorgaben für den Umwelt- und Gesundheitsschutz, Sicherheitsstandards, Risikomanagement und Ressourcenschonung beschäftigen. Mit dem Responsible-Care-Programm zeigen sie seit langem, dass sie in der Lage sind, unternehmerische Verantwortung in praktisches Handeln umzusetzen. Darüber hinaus hat sich die im Jahr 2011 ins Leben gerufene Nachhaltigkeitsinitiative der deutschen Chemie zum Ziel gesetzt, die Nachhaltigkeit in der Chemieindustrie als Leitbild zu verankern.
Im Mai 2013 definierte die chemische Industrie Deutschlands als erster Industriezweig Leitlinien zu nachhaltigem Denken und Handeln in der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Im Mittelpunkt stehen dabei die Chemieunternehmen als maßgebliche Akteure der Branche. Nur wenn diese sich in Richtung Nachhaltigkeit weiterentwickeln, kann das letztlich der gesamten Branche gelingen. Der positive Effekt der Nachhaltigkeitsbemühungen in der Chemie zeigt sich unter anderem daran, dass der Treibhausgasausstoß in der chemischen Industrie zwischen 1990 und 2020 um die Hälfte gesenkt werden konnte.
Zahlreiche Chemieunternehmen, darunter auch die Chemische Werke Kluthe GmbH, haben sich bereits konkrete Klimaziele gesetzt und eine fundierte Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt, an der sie ihr Geschäftskonzept ausrichten. Eine Zertifizierung für Nachhaltigkeit in der Chemieindustrie bietet ihnen die Gelegenheit, ihren Erfolg im Bereich nachhaltige Chemie nach außen hin kenntlich zu machen und sich damit das Vertrauen Ihrer Kunden zu sichern.
Ansätze für Nachhaltigkeit in der Chemieindustrie
Nachhaltigkeit in der Chemie ist eine Schlüsseldisziplin für die Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Industriegesellschaft. Zudem stellt die Weiterentwicklung der traditionellen in eine nachhaltige Chemie einen integralen Bestandteil der Energiewende und der Kreislaufwirtschaft dar. Um, wie geplant, bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen, suchen nachhaltig orientierte Unternehmen unter anderem nach Lösungsansätzen für folgende Herausforderungen:
- bessere Nutzung etablierter und Erschließung alternativer Ressourcen
- Vermeidung kritischer Ausgangsstoffe (Verfügbarkeit, Umweltschädlichkeit)
- Gestaltung von Stoffkreisläufen
- Entwicklung optimierter Synthesen und fortschrittlicher katalytischer Verfahren zur Rohstoff- und Energieeinsparung
- Verwendung reagenzfreier Konversionen (Elektrosynthese und Photochemie)
- Suche nach neuen Energieträgern und deren Nutzbarmachung
- Entwicklung neuer Upcycling- und Recycling-Strategien und bessere Nutzung vorhandener Abfallströme
- Kreation neuer Stoffe und Produkte, die sich schnell und rückstandsfrei zersetzen, wenn sie durch ihren bestimmungsgemäßen Einsatz in die Umwelt gelangen
Um Unternehmen bei der Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie zu unterstützen, hat das Umweltbundesamt verschiedene Publikationen herausgegeben, beispielsweise den Leitfaden “Nachhaltige Chemikalien”, der Stoffherstellern, Formulierern und Endanwendern eine nützliche Entscheidungshilfe bieten kann.
Zertifizierung für Nachhaltigkeit in der Chemie: Diese Möglichkeiten gibt es
Um zu belegen, dass sie nachhaltige Chemie betreiben, haben Unternehmen verschiedene Optionen. Zum einen können sie sich zertifizieren lassen, dass sie bestimmte Standards der Nachhaltigkeit einhalten. Zum anderen können sie Zertifikate zur Kompensation ihrer CO2-Emissionen erwerben. Die Kluthe GmbH nutzt die folgenden Möglichkeiten:
EcoVadis Sustainability Rating
Die seit 2007 in Paris ansässige Ratingagentur EcoVadis SAS hilft Unternehmen mit einer einfachen Übersicht, Schwächen in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie aufzudecken und diese zu verbessern. Aus dem EcoVadis Sustainability Rating können teilnehmende Firmen genau ableiten, wie sie im Vergleich zu Mitbewerbern dastehen und wo Optimierungen möglich sind.
Bewertet werden die vier Bereiche Umwelt, nachhaltige Beschaffung, Arbeits- und Menschenrechte sowie Ethik. In jedem davon sind maximal 100 Punkte zu erreichen. Anhand der erzielten Punktzahl lassen sich die Nachhaltigkeitsleistungen der Unternehmen gegenüberstellen. Außerdem nutzt EcoVadis die Punktzahlen für das Rating, das die Vergabe von Anerkennungsmedaillen inkludiert. Die Medaillen werden in vier Stufen verliehen:
- Bronze (Firmen unter den besten 50 %)
- Silber (Firmen unter den besten 25 %)
- Gold (Firmen unter den besten 5 %)
- Platin (Firmen, die es unter die besten 1 % schaffen)
Die Kluthe GmbH erhielt im Jahr 2023 die Silbermedaille für einen Platz unter den besten 9 %.
Firmen können das EcoVadis Rating ihrer Geschäftspartner anfordern, um zu sehen, ob CSR-Risiken bestehen. Zulieferer, die schlecht abschneiden und keine Korrekturen vornehmen, laufen Gefahr, durch ein nachhaltiges, vielleicht sogar bereits klimaneutrales Unternehmen ersetzt zu werden.
natureOffice-Zertifikat
Die Klimaschutzagentur natureOffice wurde im Jahr 2007 mit der Intention gegründet, Unternehmen auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und aktivem Klimaschutz zu begleiten. Sie ist Mitglied der im 2018 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) initiierten Allianz für Entwicklung und Klima. Ihr Leistungsangebot reicht von der präzisen Berechnung und Analyse von CO2-Fußabdrücken über die Ausarbeitung effektiver CO2-Strategien bis hin zur Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen sowie zur Sensibilisierung und Schulung von Betriebsangehörigen im Bereich Klimaschutz.
Unternehmen, die ihre CO2-Emissionen nicht aus eigener Kraft reduzieren können, haben die Möglichkeit, bei natureOffice CO2-Zertifikate zu erwerben. Hierzu betreibt die Agentur verschiedene Klimaschutzprojekte, beispielsweise in Togo, Brasilien, Simbabwe, Uganda, aber auch in Deutschland. Für Firmen, die sich nicht festlegen möchten, bietet natureOffice Projekt-Mixe an. Außerdem können sich Unternehmen selbst in den Projekten engagieren, indem sie zum Beispiel Schulen oder Brunnen bauen.
Die Kluthe GmbH unterstützt zur Neutralstellung ihrer CO2-Emissionen das Klimaschutzprojekt Pacajai REDD+, das 150.000 Hektar bedrohter Waldfläche im Amazonas-Regenwald schützt, und gilt damit als klimaneutrales Unternehmen.
Zertifizierung für Nachhaltigkeit in der Chemieindustrie ist kein Ruhekissen
Klimaneutralität ist für Unternehmen von großer Bedeutung. Es gibt bereits Beispiele für Firmen, denen es gelungen ist, eine funktionierende Nachhaltigkeitsstrategie zu etablieren und damit die Nachhaltigkeit in der Chemieindustrie insgesamt zu erhöhen. Auch die Kluthe Werke leisten hierfür einen nicht unerheblichen Beitrag. Um die Kunden zu überzeugen und wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es jedoch wichtig, sich nicht auf dem Status “klimaneutral” auszuruhen, sondern sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und ständig zu hinterfragen, welche Stellschrauben in dieser Hinsicht noch gedreht werden können.