Unterschied von Emissionen und Immissionen
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Was ist der Unterschied von Emissionen und Immissionen?

Im Zusammenhang mit Themen rund um den Umweltschutz, die Luftqualität und die Luftreinhaltung tauchen immer wieder die Begriffe Emissionen und Immissionen auf. Eine Schlüsselposition nehmen sie ein, wenn es um die Bewertung der Umweltbelastung oder um gesetzliche Regelungen und technische Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Natur geht. Vor allem in der öffentlichen Diskussion über Verkehr, Industrie und den Klimawandel rücken die beiden Termini immer wieder in den Fokus, sei es in den alltäglichen Nachrichten, wissenschaftlichen Studien oder politischen Debatten. Dennoch wissen viele Menschen nicht, worin der Unterschied zwischen Emissionen und Immissionen besteht.

Emissionen und Immissionen: Definitionen und Beispiele

Obwohl die Begriffe ähnlich klingen, gibt es einen signifikanten Unterschied zwischen Emissionen und Immissionen. Das Wort Emission entstammt dem lateinischen ’emittere’, das so viel wie ‘aussenden’ oder ‘herausschicken’ bedeutet. Im Deutschen wird Emission daher auch als Austrag oder Ausstoß bezeichnet. Der Terminus steht für die Freisetzung von Stoffen oder Energie aus einer Quelle (Emittent) in die Umwelt, beispielsweise:

  • Qualm aus einem Schornstein
  • Maschinenlärm
  • Wärmeabstrahlung aus Industrieprozessen
  • Abgase aus einem Auto
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Der Begriff Immission leitet sich vom ebenfalls lateinischen ‘immittere’ ab, das sich mit ‘hineinschicken’ oder ‘hineinwerfen’ übersetzen lässt. Im ökologischen Kontext bezieht er sich auf die Einwirkung und die Folgen freigesetzter Stoffe oder Energien auf Menschen, Tiere und die Umwelt. Zu den Immissionen gehören unter anderem:

  • Feinstaub, der eingeatmet wird
  • Lärm, der in eine Wohnung eindringt
  • Kohlenstoffdioxid, das die Atmosphäre aufheizt

In der Theorie lässt sich jede Immission auf eine oder mehrere Emissionsquellen zurückführen. In der Praxis ist die genaue Herkunft aber oft diffus, da sich Emissionen häufig sowohl zeitlich als auch räumlich überlagern.

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Wo entstehen Emissionen? Typische Quellen und Verursacher

Emissionsquellen sind vielfältig und reichen von natürlichen Phänomenen bis hin zu vom Menschen verursachten Einflüssen. Letztere sind deshalb problematisch, weil sie das über Jahrmillionen stabile atmosphärische Gleichgewicht bedrohen, Ökosysteme gefährden und Risiken für die menschliche Gesundheit darstellen.

Natürliche Emissionsquellen

Diese Quellen setzen Treibhausgase und Schadstoffe ohne menschliches Zutun frei. Zu den bedeutendsten Emissionsquellen dieser Kategorie zählen:

  • Vulkanausbrüche: Brechen Vulkane aus, stoßen sie Gase wie Kohlenstoffdioxid (CO2), Schwefeldioxid (SO2) und Schwefelwasserstoff aus. Darüber hinaus gelangen Aschepartikel, Feinstaub und gasgetragene Aerosole in die Atmosphäre.
  • Waldbrände: Von Blitzen und anderen natürlichen Ursachen ausgelöste Waldbrände erzeugen große Mengen an Kohlendioxid, Ruß und weiteren Schadstoffen.
  • Pflanzen: Pflanzliche Organismen emittieren verschiedene Gase, darunter flüchtige organische Verbindungen (VOCs) wie Isopren.
  • Ozeane und Böden: Meere und das Erdreich geben je nach biologischer Aktivität Gase wie Methan und CO2 an die Atmosphäre ab.
  • biologische Prozesse: Menschen und Tiere setzen beim Atmen Kohlenstoffdioxid frei. Auch beim Zersetzen organischer Stoffe durch Pilze und Bakterien entstehen natürliche Emissionen.
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Menschengemachte (anthropogene) Emissionsquellen

Der menschliche Einfluss auf die Atmosphäre ist allgegenwärtig. Die folgenden Beispiele zeigen zentrale Quellen Menschen erzeugter Emissionen:

  • Verkehr: Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr bringt Abgase wie Kohlenstoffdioxid, Stickoxide, Feinstaub und VOCs hervor.
  • Industrie: Fabriken und Anlagen setzen unter anderem CO2, SO2, organische Lösungsmittel und Schwermetalle frei.
  • Landwirtschaft: In der Tierhaltung entstehen große Mengen an Methan. Düngemittel emittieren Distickstoffmonoxid (N2O), umgangssprachlich auch als Lachgas bezeichnet. Beim Ausbringen von Gülle gelangt außerdem Ammoniak in die Luft.
  • Energieerzeugung: Mit Kohle und anderen fossilen Brennstoffen betriebene Kraftwerke verursachen große Mengen an Treibhausgasen.
  • Wohnen und Heizen: Ob beim Heizen, beim Einsatz von Reinigungsmitteln oder bei Malerarbeiten: Die Bandbreite an freigesetzten Emissionen reicht von Treibhausgasen über Feinstaub bis hin zu flüchtigen organischen Verbindungen.
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Auch wenn natürliche Prozesse deutlich größere Mengen an CO₂ freisetzen, wirken die zusätzlichen anthropogenen Emissionen besonders kritisch: Sie entstehen kontinuierlich, in vergleichsweise kurzer Zeit und in empfindlichen Kreisläufen – dadurch überlasten oder stören sie die natürlichen Ausgleichsmechanismen dauerhaft.

Wo wirken Immissionen? – Betroffene Bereiche und Folgen

Immissionen können sich auf verschiedene Bereiche des menschlichen Lebens und der Umwelt auswirken. Ihre Folgen sind weitreichender als gemeinhin vermutet.

Auswirkungen auf den Menschen

Schadstoffe wie Feinstaub, Stickoxide, Ozon und Schwermetalle können Atemwegserkrankungen, Allergien und Herz-Kreislauf-Probleme verursachen und sogar Krebs auslösen. Lichtimmissionen und störende Gerüche beeinträchtigen das Wohlbefinden. Dauerhafter Lärm begünstigt Stress, Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme.

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Auswirkungen auf Tiere und Pflanzen

Umweltschädigende Stoffe im Wasser oder im Boden stören ökologische Gleichgewichte. Stickstoffverbindungen und Niederschläge mit saurem pH-Wert (saurer Regen) führen zu Überdüngung und Versauerung, was das Ende für empfindliche Arten bedeuten kann. Licht und Lärm beeinflussen das Verhalten unterschiedlicher Tierarten, etwa bei der Nahrungssuche oder der Fortpflanzung.

Auswirkungen auf Umwelt und Infrastruktur

Die Umweltbelastung durch sich ablagernde Schadstoffe führt zur Veränderung chemischer Zusammensetzungen in Gewässern, Böden und der Luft. Das hat unter anderem Folgen für das Trinkwasser und die Landwirtschaft. Luftverschmutzung beeinflusst nicht nur lokale Wetterphänomene, sie trägt auch zur globalen Erwärmung bei. Säurehaltige Immissionen führen zu Materialschäden an Gebäuden und Infrastruktur.

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Umweltmonitoring macht Verbindung zwischen Quelle und Wirkung sichtbar

Das Umweltmonitoring spielt eine zentrale Rolle dabei, den Unterschied von Emissionen und Immissionen praktisch greifbar zu machen. Erst durch gezielte Messverfahren lässt sich nachvollziehen, wie Schadstoffe von ihrer Quelle an ihren Wirkungspunkt gelangen und wie sie sich dort auswirken. Dabei kommen verschiedene Messtechniken zur Anwendung:

  • Emissionsmessungen erfassen den Schadstoffausstoß von Industrieanlagen, dem Verkehr oder von Heizsystemen.
  • Immissionsmessungen dokumentieren die tatsächliche Boden-, Wasser- oder Luftverschmutzung an Orten, an denen Menschen leben, die Umwelt geschützt werden soll oder gesetzliche Grenzwerte gelten.

Mit modernen Messverfahren liefert das Umweltmonitoring Daten, die helfen, die Luftqualität zu bewerten, Gesundheitsrisiken zu erkennen und daraus technische sowie politische Maßnahmen zum Emissionsschutz, zum Immissionsschutz oder allgemein zum Umweltschutz und zur Luftreinhaltung abzuleiten.

Die Chemische Werke Kluthe GmbH geht dabei noch einen Schritt weiter: Wir entwickeln und produzieren unsere Produkte so, dass Sie mit ihrem Einsatz aktiv zur Senkung von Emissionen beitragen können. Durch den Einsatz ausgewählter Kluthe-Produkte sparen unsere Kunden nachweislich CO₂-Emissionen ein. Für diese Einsparungen stellen wir Ihnen entsprechende CO₂-Zertifikate aus – ein klarer Beleg für Ihren Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit. Damit steht Kluthe für klimafreundliche Chemie aus Heidelberg.

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Wie sich der Unterschied von Emissionen und Immissionen auf die Umweltpolitik auswirkt

Der Unterschied von Emissionen und Immissionen beeinflusst die Wahl geeigneter Umweltschutzmaßnahmen. Während der Emissionsschutz direkt an der Quelle ansetzt, konzentriert sich der Immissionsschutz auf die Wirkungsebene.

Das Ziel des Emissionsschutzes besteht darin, die Freisetzung schädlicher Substanzen zu vermeiden oder zu reduzieren, zum Beispiel durch Umstieg auf emissionsarme Technologien, Optimierung von Produktionsprozessen, Filter- und Abgasreinigungssysteme und die Verwendung umweltfreundlicher Ausgangsstoffe. Beim Immissionsschutz geht es darum, die Belastung durch emittierte Stoffe zu begrenzen. Wichtige Stellschrauben in diesem Zusammenhang sind:

  • Festlegung und Kontrolle zulässiger Grenzwerte
  • umweltgerechte Standortplanung von Industrieanlagen
  • Monitoring und Frühwarnsysteme
  • Lärmschutzmaßnahmen
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Eine gezielte Kombination aus beiden Schutzstrategien trägt dazu bei, die negativen Auswirkungen von Schadstoffen auf Ökosysteme und Gesundheit zu reduzieren und eine nachhaltige Lebensqualität sicherzustellen. Ob in Industrie, Verkehr oder Alltag – der Unterschied zwischen Emission und Immission prägt unseren Blick auf Umwelt- und Gesundheitsschutz. Wer ihn kennt, kann gezielt handeln: an den Ursachen und an den Wirkungen. Mit nachhaltigen Lösungen und CO₂-zertifizierten Produkten leistet Kluthe einen messbaren Beitrag, Emissionen zu senken und die Umwelt spürbar zu entlasten.

Über Julian Senn

Julian Senn studierte Biochemie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen sowie Nachhaltigkeitswissenschaft an der Leuphana Universität Lüneburg. Von 2020 bis 2022 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) in Heidelberg im Bereich Ökobilanzierung und Carbon Footprinting von biobasierten Chemikalien, Materialien und nachwachsenden Rohstoffen. Seit 2022 ist er Sustainability & Communications Manager bei der Chemische Werke Kluthe GmbH.