Supply Chain Optimierung in der Chemieindustrie

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Eine gut funktionierende Lieferkette (englisch: Supply-Chain) gehört zu den wichtigsten Voraussetzungen für einen dauerhaften Unternehmenserfolg in der Industrie. Die einzelnen Warenströme werden durch das Supply Chain Management gesteuert. Welche Herausforderungen dabei zu bewältigen sind, wo sich Optimierungspotenzial ergibt und wie sich die Optimierung gestalten lässt, erfahren Sie hier.

Warum ist ein Supply Chain Management erforderlich?

An der Produktion von Erzeugnissen sind in der Mehrzahl der Fälle sehr viele voneinander unabhängige Unternehmen beteiligt, deren Standorte teils global verteilt sind. Einzelne Firmen stellen Rohstoffe, Zwischenprodukte, einbaufertige Komponenten oder Endprodukte her oder sie führen Arbeiten an Bauteilen durch. Die Supply Chain legt fest, welche Waren von einem Betrieb in einen anderen gelangen und wie dies vonstattengeht.

Logistik-Symbolbild
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Supply Chain Management – reibungslose Abläufe sichern

Jede Tätigkeit in der Industrie erfolgt auf der Grundlage einer Technologie, die die erforderlichen Arbeitsschritte, den Materialverbrauch, die benötigte technische Ausrüstung und den jeweiligen Zeitbedarf festlegt. Ein reibungsloser Ablauf ist nur möglich, wenn alle Dinge in der benötigten Qualität zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort vorhanden sind. Störungen führen meist zu hohen Kosten und können einen Lieferverzug verursachen. Innerhalb eines Unternehmens liegt die Entscheidung über die Betriebsorganisation und die Prozessoptimierung in den Händen der Geschäftsführung. Auf pünktliche und qualitätsgerechte Zulieferungen anderer Firmen kann die Geschäftsführung nur bedingt Einfluss ausüben. Deshalb ist ein Lieferketten-Management erforderlich, das die Zusammenarbeit zwischen einzelnen Unternehmen koordiniert und eventuelle Risiken (z.B. Terminüberschreitungen, mangelnde Qualität, kompletter Ausfall von Lieferungen) minimiert.

Stau auf der Autobahn
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Aufgaben des Lieferketten-Managements in der Chemieindustrie

Die chemische Industrie versieht nahezu alle Wirtschaftsbereiche direkt oder indirekt mit den benötigten Waren. Einerseits stellt sie Verbrauchgüter und Grundstoffe für die Weiterverarbeitung bereit, andererseits liefert sie Hilfsstoffe und Komponenten für die Produktion von Maschinen, Anlagen und Verbrauchsgütern. Die Chemie trägt damit eine hohe Verantwortung für die Versorgung der Gesellschaft. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, ist ein gutes Lieferketten-Management unerlässlich. Ziele sind vor allem, die Verfügbarkeit aller benötigten Stoffe, die Zuverlässigkeit der Anlagentechnik und die Kundenzufriedenheit sicherzustellen. Da die Lieferketten erst bei den Kunden enden, sind auch die Vertriebswege und die Auftragsvolumen von Bedeutung. Die Zuverlässigkeit der Lieferketten, vor allem die Vermeidung von Störungen und Unfällen, sind darüber hinaus ein Betrag, grüne Chemie zu verwirklichen.

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Der Aufgabenbereich des Lieferketten-Managements umfasst hauptsächlich

  • Bewertung der Auftragslage, um Verbräuche zu ermitteln
  • Lieferantenauswahl und -bewertung, um zuverlässige Lieferungen zu gewährleisten
  • Bestellwesen, Anforderungen an bestellte Produkte konkret festlegen, Ermittlung von Lieferfristen
  • Ablaufplanung zur Festlegung von Lieferterminen
  • Organisation der Transporte und der Lagerhaltung, ggf. über externe Logistikunternehmen
  • Koordinierung der Zusammenarbeit aller beteiligten Unternehmen
  • Überwachung der Lieferungen, um frühzeitig auf Störungen reagieren zu können
Mann und Frau in Lagerhalle geben sich die Haende
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Supply Chain Optimierung

Ein praktisches Lieferketten-Management existiert, solange es Arbeitsteilung gibt. Die zunehmende Spezialisierung in der Industrie, die Weiterentwicklung von Technologien und die Globalisierung der Wirtschaft stellen jedoch immer anspruchsvollere Herausforderungen für die Lieferketten dar. Deshalb ist eine ständige Optimierung der Abläufe erforderlich. Die Aktivitäten auf diesem Gebiet werden mit den Worten „Supply Chain Optimierung“ zusammengefasst. Schwerpunkte der Prozessoptimierung sind:

  • Steigerung der Rentabilität
  • Verbesserung der Nachhaltigkeit
  • Aufbau von Resilienz
  • Erhöhung der Flexibilität
  • Schaffung von Transparenz

Ein wirksames Mittel, die Supply Chain Optimierung zu erreichen, ist die Digitalisierung der Prozesse. Die Verfügbarkeit konkreter, gesicherter Informationen in Echtzeit erleichtert Entscheidungen, ermöglicht es, Risiken abzuwenden, und deckt Potenzial für die Optimierung auf.

Symbolbild für Logistik, LKW, Flugzeug, Container
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Steigerung der Rentabilität

Eine Rentabilitätssteigerung ist durch Bestandsoptimierung und durch Kostenoptimierung möglich. Die Bestandsoptimierung bietet sich bei der Lagerfertigung (englisch: Made to Stock, MTS)an. Im Gegensatz zur Auftragsfertigung (englisch: Made to Order MTO) handelt es sich dabei um die Produktion von Massengütern oder Grundchemikalien, für die langfristig ein stabiler Absatzmarkt existiert. Es wird ermittelt, welche Mindestbestände von Waren an den einzelnen Stationen der Lieferkette benötigt werden, um den Bedarf der Kunden sicher decken zu können.

Die Kostenoptimierung erfolgt auf der Grundlage von Informationen darüber, wo die einzelnen Kosten entstehen. Die Daten werden normaler Weise ohnehin von der Buchhaltung erfasst und können mit Bezug auf die Supply Chain Optimierung ausgewertet werden. So lassen sich in der Industrie beispielsweise Kosten für Verwaltungsvorgänge, Lagerhaltung oder Transporte einsparen.

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Verbesserung der Nachhaltigkeit

Nachhaltiges Handeln rückt immer weiter in das Interesse von Kunden und Investoren. Die Chemieindustrie reagiert darauf, indem sie grüne Chemie anwendet und das auch von ihren Lieferanten fordert. Zur Supply Chain Optimierung auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit tragen außerdem grüne Logistik bei und Produkte, mit denen sich eine Kreislaufwirtschaft einrichten lässt. Die Lieferketten berücksichtigen dann auch die Rückführung verbrauchter Wirtschaftsgüter zur Aufbereitung oder zum Recycling. Auch nachhaltige Produkte der Oberflächentechnik gehören dazu.

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Aufbau von Resilienz

Resilienz ist die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens gegen extreme Ereignisse. Naturkatastrophen, dauerhafte Klimaveränderungen, geänderte politische Vorgaben oder soziale Unruhen können die Lieferketten zeitweilig oder langfristig unterbrechen. Es sind Vorkehrungen erforderlich, die Unternehmen an absehbare Veränderungen anzupassen. Außerdem werden Pläne benötigt, unvorhersehbare Ereignisse abzufedern und die Folgen zu minimieren.

Erhöhung der Flexibilität

Unternehmen der Industrie, die vorwiegend Auftragsfertigung realisieren, müssen flexibel auf veränderte Kundenwünsche eingehen können. In der Chemie werden auf Bestellung zuweilen kleinere Mengen ganz bestimmter Substanzen für die Industrie hergestellt. Das wirkt sich auch auf die komplette Supply Chain aus. Sie muss daraufhin optimiert sein, die benötigten Rohstoffe bereitstellen zu können.

Sicherheitstechniker inspiziert chemische Industrieanlage
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Schaffung von Transparenz

Transparenz spielt für die Prozessoptimierung im Supply Chain Management eine entscheidende Rolle. Wichtig ist vor allem, dass alle Beteiligten stets über die benötigten Informationen verfügen. Defizite in diesem Bereich führen schnell zu fehlerhaften Handlungen, die schwerwiegende Folgen nach sich ziehen können. Außerdem erleichtert die Transparenz die Überwachung der Lieferungen, erhöht die Chance, schnell auf Veränderungen zu reagieren und fördert das Vertrauen der Kunden.

[1] https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Broschueren/nachhaltige_lieferkette_en_bf.pdf

 

Über Chemische Werke Kluthe GmbH

Als Spezialist für Oberflächenbehandlung entwickeln und produzieren die Chemischen Werke Kluthe GmbH chemische Produkte sowie innovative Prozesslösungen für die Bereiche Forming & Protection, Metalworking & Cleaning, Pretreatment und Paint Shop. In diesen Geschäftsbereichen finden wir unsere Schwerpunkte und können so unseren Kunden als Spezialisten und Generalisten eine optimale Beratung gewährleisten.