« Wie Rekon-Fässer zur CO2-Einsparung beitragen »
Fässer sind ein weit verbreitetes Verpackungsmittel für Chemikalien, die überall in der Industrie verbraucht werden. Schmierstoffe, Reinigungsmittel, Korrosionsschutzmittel oder Farben und Lacke sind darin sicher und können vor Umwelteinflüssen geschützt transportiert werden. Allein in der großen Anzahl von Lieferungen steckt ein hohes Potenzial für mehr Klimaschutz und Ressourceneffizienz. Werden rekonditionierte Fässer genutzt, lassen sich große Mengen CO2 einsparen. Lesen Sie hier, wie das funktioniert und wie Sie dabei mitwirken können.
Wann das Rekonditionieren von Fässern möglich ist
Stahl- und Kunststofffässer können rekonditioniert werden, wenn sie ein paar Bedingungen erfüllen. Sie müssen sein:
- unbeschädigt
- resteentleert (rieselfrei, tropffrei bzw. spachtelfrei)
- bei giftigem, ätzendem, geruchsintensivem Füllgut vorbehandelt (produktfrei, neutralisiert bzw. geruchsfrei)
- außen frei von Produktanhaftungen
- dicht verschlossen
- mit einer Information über das letzte Füllgut versehen
- ordnungsgemäß zu reinigen
Weil das Material von Kunststofffässern altert, gilt für diese eine maximale Nutzungsdauer von fünf Jahren, sofern sie für Gefahrstoffe verwendet werden. Bei Stahlfässern muss die Wanddicke noch mindestens 1 mm betragen. Wenn alle Bedingungen erfüllt sind, ist das Rekonditionieren von Gefahrgutfässern durch ein zugelassenes Unternehmen möglich. Bitte lassen Sie unbedingt alle Aufkleber und Kennzeichnungen, die Auskunft über den ehemaligen Inhalt geben, an den Fässern. Das ermöglicht es dem Rekonditionierer, die geeignete Methode für die Innenreinigung auszuwählen. Übrigens zählen die leeren Stahl- und Kunststofffässer, die in der Chemieindustrie wieder verwendet werden als Produkte. Ein verformtes oder anderweitig beschädigtes Fass, das zur Reparatur oder zum Recycling abgegeben wird, ist dagegen Abfall. Rekonditionierte Fässer zu verwenden, trägt damit nicht nur nachhaltig zur CO2-Einsparung bei, es verbessert auch die Abfallbilanz. Um diesen Vorteil zu nutzen, ist eine verbindliche Erklärung erforderlich, für die es Formblätter gibt. Daraus geht hervor, dass das Behältnis restentleert ist und rekonditioniert werden soll.
Wie Fässer rekonditioniert werden
Rekonditionierung bedeutet die Vorbereitung von Fässern zur Wiederverwendung. Damit unterscheidet sie sich vom Recycling und von der sonstigen Verwertung. Beim Rekonditionieren bleibt das Fass als Transport- und Verpackungsmittel erhalten. Wird es recycelt, gelangt nur das Material in den Stoffkreislauf zurück. Um es wieder zu nutzen, ist ein entsprechender Aufwand an Energie erforderlich. Bei der sonstigen Verwertung, der Verbrennung, liefern Kunststofffässer zwar Energie, setzen jedoch auch CO2 frei. Eine signifikante CO2-Einsparung ergibt sich, wenn Stahl- und Kunststofffässer lediglich wieder für den Einsatz fit gemacht werden. Stahlfässer bekommen dabei neben einer gründlichen inneren und äußeren Reinigung neuen Dichtungen und gegebenenfalls Verschlüsse. Die innere Reinigung kann je nach letztem Inhaltsstoff thermisch oder chemisch erfolgen. Bei der thermischen Reinigung werden die Fässer kontrolliert unter Einhaltung des Umweltschutzes ausgebrannt und anschließend neu lackiert. Die chemische Reinigung wird mit Heißdampf oder Heißwasser und erforderlichen Reinigungsmitteln durchgeführt. Kunststofffässer werden ebenfalls innen und außen gründlich gereinigt. Außerdem werden Verschlüsse und Dichtungen getauscht. Bei der Rekonditionierung von Fässern, die für den Transport von Gefahrgut vorgesehen sind (erkennbar an der UN-Kennzeichnung), erfolgt zusätzlich eine Überprüfung auf Mängelfreiheit und eine vorgeschriebene Kennzeichnung. Rekonditionierte Fässer für flüssige Stoffe müssen außerdem auf Dichtheit geprüft werden.
Wer die Rekonditionierung von Fässern durchführt
Der Großteil von Produkten, die die Chemie in Fässern liefert, sind Gefahrstoffe. Auf dem Transport gilt die Bezeichnung Gefahrgüter. Die verwendeten Behältnisse unterliegen einer Bauartprüfung, die von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) durchgeführt wird. Beim Rekonditionieren darf die Bauart nicht verändert werden. Auch die eingesetzten neuen Dichtungen und Verschlüsse müssen der Bauart entsprechen. Um das zu gewährleisten, müssen Rekonditionierer für Gefahrgutfässer ein anerkanntes Qualitätssicherungsprogramm (QSP) anwenden, in dem die Rekonditionierungsverfahren beschrieben werden. Die Anerkennung des QSP erfolgt im Rahmen eines Erstaudits und einer jährlichen Überwachung durch die BAM. Dabei wird für das jeweilige Unternehmen ein Kurzzeichen vergeben, das Bestandteil der Kennzeichnung von rekonditionierten Fässern ist. Im QSP kann auch festgehalten werden, dass die Reinigungsverfahren auf den Grundlagen für nachhaltige Chemie erfolgen. Das gilt zum Beispiel bei der Auswahl der Reinigungsmethoden und der zu diesem Zweck eingesetzten Chemie sowie bei der Verwertung der Reststoffe, die beim Rekonditionieren anfallen. In Deutschland wurden auf der Grundlage des Verpackungsgesetzes flächendeckende Rücknahmesysteme für Industrieverpackungen eingerichtet. Darin wirken die Unternehmen mit, die das Rekonditionieren von Fässern durchführen.
Grüne Chemie in rekonditionierten Fässern bei Kluthe
Weil nachhaltige Chemie von Anfang an die Firmenphilosophie von Kluthe prägt, nimmt das Unternehmen jede Gelegenheit wahr, gute Praktiken auf diesem Gebiet anzuwenden. Folglich bietet Kluthe seine Produkte auch in rekonditionierten Fässern an. Die Einsparung von CO2 liegt dabei etwa bei zwei Dritteln im Vergleich zu Fässern, die neu produziert und nach einmaliger Nutzung als Abfall recycelt werden. Innerhalb eines Jahres summiert sich die Einsparung auf über 300.000 kg CO2. Dieser hohe Wert resultiert aus der Verlängerung der Lebensdauer der Gebinde. Rohstoffeinsatz, Transporte, Fertigungsaufwand und Abfallentsorgung, die für die Herstellung und Entsorgung von Einwegfässern erforderlich sind, entfallen für rekonditionierte Fässer.
Neben der CO2-Einsparung ergeben sich durch die Schonung von Ressourcen, wie beispielsweise Wasser und Hilfsstoffe für die Fertigung, weitere positive Auswirkungen auf die Umwelt. Nachhaltig ist dabei auch der Weg, auf dem die Kunden ihre Leerfässer zur Rekonditionierung abgeben können. Kluthes firmeneigene klimaneutrale Spedition nimmt bei der Anlieferung neuer Produkte die leeren Behältnisse zurück. Oft können diese nach einer Reinigung mit dem gleichen Chemie-Produkt befüllt und wiederverwendet werden. Durch die Nutzung von rekonditionierten Fässern und deren Abgabe zum Rekonditionieren verbessern sich der CO2-Footprint und die Abfallbilanz auch bei den Kunden. Außerdem sparen sie die Kosten für die Abfallentsorgung.