Spülfreie Konversionsbehandlung für ideale Haftung und Korrosionsbeständigkeit
Eine hochwertige Oberflächenvorbehandlung umfasst stets mehrere aufeinander abgestimmte Prozessschritte. Während die Reinigung die Grundlage für alle weiteren Behandlungen schafft, entscheidet insbesondere die anschließende Konversionsbehandlung über Haftung und Korrosionsbeständigkeit. Das sogenannte No-Rinse-Verfahren, das auch als spülfreie Konversionsbehandlung bezeichnet wird, erfolgt nach der Reinigung und erfordert kein Nachspülen mit Wasser. Damit erfüllt es alle technischen Anforderungen an die nachfolgende Beschichtung und unterstützt zugleich die stetig wachsenden ökologischen und gesetzlichen Ansprüche an nachhaltige Produktionsprozesse.
Was genau bedeutet No-Rinse?
No-Rinse, auf Deutsch: “kein Nachspülen” oder “spülfrei”, bezeichnet eine Konversions- bzw. Passivierungsbehandlung, die nach der Reinigung durchgeführt wird und keinen anschließenden Spülschritt mehr erfordert. Während bei konventionellen Konversionsverfahren die Prozesschemikalie gründlich abgespült werden muss, arbeitet die No-Rinse-Technologie, auch als spülfreie Behandlung bekannt, mit speziell formulierten, überwiegend wässrigen Systemen, die rückstandsfrei trocknen, ohne haftungsstörende oder korrosive Rückstände zu hinterlassen. Damit ist sie eine wirtschaftliche und zugleich umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen, häufig chrombasierten Passivierungsprozessen.
Die eigentliche Entfettung findet weiterhin als separater Prozessschritt statt. Erst im Anschluss erfolgt die No-Rinse-Konversionsbehandlung durch Tauchen, Sprühen oder Wischen. Die Formulierungen bilden eine haftvermittelnde, korrosionsschützende Oberfläche, die unmittelbar für weitere Verarbeitungsschritte wie Beschichten oder Kleben geeignet ist – ohne dass ein zusätzlicher Spülschritt notwendig wäre.
No-Rinse-Konversionssysteme sind so ausgelegt, dass sie sowohl eine stabile, funktionale Schicht ausbilden als auch die Verträglichkeit mit nachfolgenden Prozessschritten gewährleisten. Einige Produkte bieten zusätzlich temporären Korrosionsschutz während der Zwischenlagerung.

Vorteile von No-Rinse gegenüber herkömmlichen Verfahren
Das No-Rinse-Verfahren, auch als spülfreie Konversionsbehandlung bekannt, bietet im Vergleich zu klassischen, spülpflichtigen Konversionsverfahren mehrere Vorteile, die sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Aspekte betreffen. Da die Passivierung ohne Spülen erfolgt, reduziert sich der Spülwasserbedarf signifikant. Das schont Ressourcen, minimiert die Abwassermenge und verringert die Belastung von Kläranlagen und Umwelt. Zudem entfällt eine komplexe Spültechnik, was Anlagenaufbau, Platzbedarf und Betriebskosten reduziert.

Das No-Rinse-Verfahren ist bemerkenswert vielseitig und eignet sich für eine Vielzahl metallischer Werkstoffe, darunter Aluminium, Zink und deren Legierungen. Es lässt sich sowohl in manuelle als auch in automatisierte Prozesse integrieren. Diese Anpassungsfähigkeit macht No-Rinse-Systeme zu einer attraktiven Lösung für Unternehmen, die Effizienz und Qualität mit hohen Umweltstandards in Einklang bringen möchten. Um die Umstellung auf ressourcenschonendere Produktionsprozesse zu erleichtern, entwickelt Kluthe als Systemanbieter entsprechende No-Rinse-Lösungen, die sich problemlos in bestehende Produktionslinien integrieren lassen.
Chromfreies No-Rinse-Verfahren: Die nachhaltige Alternative
Chromfreie No-Rinse-Konversionsbehandlungen auf Basis von Zirkonium-Titan-Verbindungen erfüllen alle technischen Anforderungen an die nachfolgende Beschichtung und bieten gegenüber chromhaltigen Systemen zusätzliche Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Nachhaltigkeit. Sie unterstützen die stetig wachsenden ökologischen und gesetzlichen Ansprüche an moderne Produktionsprozesse.

Industrielle Einsatzbereiche des No-Rinse-Verfahrens
Haupteinsatzgebiet der Vorbehandlung ohne Spülen ist die industrielle Metallverarbeitung, insbesondere in Anwendungsfeldern mit hohen Anforderungen an Korrosionsschutz, Haftfestigkeit und Wirtschaftlichkeit. Besonders verbreitet ist sie in folgenden Bereichen:
- Lackierung und Pulverbeschichtung: Konversionsbehandlung nach der Reinigung, um die Haftung zu verbessern und den Korrosionswiderstand zu erhöhen
- Automobilindustrie: für Karosserieteile, Fahrwerkskomponenten und andere Bauteile, die eine hochwertige Beschichtung erfordern
- Elektronikgehäuse und Haushaltsgeräte: Passivierung von Metallgehäusen, um einen gleichmäßigen, langlebigen Lackauftrag zu erzielen
- Vorbereiten vor Klebeprozessen: Gewährleisten der Haftfestigkeit struktureller Klebeverbindungen, z. B. in der Automobil- oder Luftfahrtindustrie
Dank moderner Applikationsmethoden wie der elektrostatischen Auftragung können auch Lochbleche und schwer zugängliche Bauteiloberflächen effizient behandelt werden. Mit ihrer Multimetallfähigkeit eignen sich No-Rinse-Systeme besonders gut für Betriebe, die unterschiedliche Metalle wie Stahl, Aluminium und Zink beschichten (z. B. Lohnbeschichtungsbetriebe). Durch die geringen Infrastrukturanforderungen eignen sie sich auch für flexible Fertigungszellen oder mobile Vorbehandlungsstationen.

Worin unterscheiden sich No-Rinse-Produkte von klassischen Vorbehandlungschemikalien?
Die Unterschiede sind vielfältig. Im Folgenden die wichtigsten Aspekte im Überblick:
Spülfrei vs. spülpflichtig
Klassische Vorbehandlungssysteme erfordern mehrere Prozessschritte: Reinigung, Spülen, ggf. Passivieren und Trocknen. Bei herkömmlichen Konversionsverfahren ist die Spülung essenziell, um Rückstände zu entfernen und die Oberfläche für nachfolgende Prozesse vorzubereiten. Mit No-Rinse-Konversionsprodukten behandelte Bauteile müssen lediglich trocknen und können dann sofort weiterverarbeitet werden.

SUPRABOND und DECORRDAL: Effektive No-Rinse-Produkte für nachhaltige Oberflächenvorbehandlung
Als Systemanbieter für nachhaltige Oberflächenvorbehandlung bietet die Chemische Werke Kluthe GmbH mit DECORRDAL AL 240 A und SUPRABOND zwei No-Rinse-Technologie-Lösungen, die höchste Anforderungen an eine effiziente, ressourcenschonende Passivierung von Metalloberflächen erfüllen.
SUPRABOND
SUPRABOND ist eine spülfreie Beschichtungslösung, die Passivierung, Korrosionsschutz und Antifingerprint-Eigenschaften in einem einzigen Prozess direkt während der Bandfertigung vereint. Beim Auftragen bildet das Produkt eine dünne Konversionsschicht, die Metalloberflächen zuverlässig vor Korrosion schützt und gleichzeitig einen Polymerfilm hinterlässt, der fettbedingte Verschmutzungen und Fingerabdrücke abweist. Als No-Rinse-System ermöglicht SUPRABOND einen nahtlosen Übergang zur nachfolgenden Lackierung ohne Spülschritt, was sowohl Wasser als auch Prozesszeit spart.
SUPRABOND eignet sich primär für Edelstahloberflächen, insbesondere in der Bandfertigung von Weiß- und Braunwaren. Darüber hinaus lässt es sich als No-Rinse-Technologie in Coil-Beschichtungslinien auf verzinktem Stahl und Aluminium anwenden.

DECORRDAL
Dieses phosphatfreie Dünnschichtverfahren auf Zirkoniumbasis kann herkömmliche Verfahren wie die Eisen- und die Zinkphosphatierung ersetzen, indem es hochwertige Oxid- und Zirkon-/Titaniumschichten auf Eisen-, Zink- und Aluminiumoberflächen erzeugt. Für die Aluminiumbeschichtung steht neben dem klassischen DECORRDAL AL 230 A die No-Rinse-Variante DECORRDAL AL 240 A zur Verfügung, die eine spülfreie Passivierung bei Raumtemperatur in Spritz- und Tauchverfahren ermöglicht. Das vereinfacht den Anlagenaufbau, steigert die Prozessstabilität und senkt den Spülwasserbedarf.
Beide Varianten arbeiten vollständig chromfrei und bieten damit eine umweltfreundliche, verlässliche Lösung für die Passivierung von Aluminium- und verzinkten Oberflächen. Sie sind von GSB und Qualicoat für die anschließende Pulverbeschichtung zugelassen, was ihre hohe Qualität und Zuverlässigkeit beweist. Damit tragen sie maßgeblich zur Ressourcenschonung und Umweltverträglichkeit in der industriellen Anwendung bei und markieren einen wichtigen Schritt in Richtung innovativer und verantwortungsvoller Oberflächenbehandlung.
Kluthe Magazin