Die SDGs der UN

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Die Natur ist in der Lage, sich selbst zu regenerieren, sofern ihr der Mensch die Chance dazu gibt. Diese Chance besteht, wenn sich Verbrauch und Nachschub der biologischen Ressourcen die Waage halten und die natürlichen Abläufe im Gleichgewicht bleiben. Dafür, menschliches Handeln so zu gestalten, dass die Natur und die Menschen in Zukunft zu Ihrem Recht kommen, wurde der Begriff Nachhaltigkeit geprägt. 2015 haben die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen die Agenda 2030 verabschiedet, in der sie sich zu weltweit nachhaltigem Wirken verpflichten. Den Mittelpunkt darin bilden die 17 UN Nachhaltigkeitsziele (englische Bezeichnung: Sustainable Development Goals, abgekürzt: SDGs). Lesen Sie hier, worin diese Ziele bestehen und was die Industrie zu deren Erreichen beitragen kann.

Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen – welcher Gedanke steckt dahinter?

Mit der Agenda 2030 der UN soll ein würdevolles Leben für alle Menschen auf der Erde erreicht werden. Das ist nur in einer intakten Umwelt möglich. Ein gravierendes Problem, das es dafür zu lösen gilt, ist die vor allem im globalen Süden weit verbreitete Armut. Folglich betont die Generalversammlung der Vereinten Nationen in der Präambel der Agenda 2030, dass die Beseitigung der Armut auf der Welt die unverzichtbare Grundlage für ernsthafte Nachhaltigkeit ist. Um dies zu erreichen, sind erhebliche Anstrengungen in den Bereichen Wirtschaft, Soziales und Umweltschutz erforderlich. Wirksame Verbesserungen lassen sich nur im Rahmen einer globalen Partnerschaft erreichen. Die Nachhaltigkeitsziele der UN werden deshalb auch als weltweite Ziele (Global Goals) bezeichnet.

Sitzungssaal der UN Generalversammlung
By Patrick Gruban, cropped and downsampled by Pine – originally posted to Flickr as UN General Assembly, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4806869

Die  SDGs der UN im Überblick

In der Resolution der Generalversammlung A/RES/70/1 „Transformation unserer Welt“ wurden die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen festgelegt:

  1. Armut in allen ihren Formen und überall beenden
  2. Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine ökologische Landwirtschaft fördern
  3. Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern
  4. Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
  5. Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen
  6. Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten
  7. Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, umweltfreundlicher und moderner Energie für alle sichern
  8. Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern
  9. Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, inklusive und umweltverträgliche Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen
  10. Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern
  11. Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten
  12. Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen
  13. Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
  14. Ozeane, Meere und Meeresressourcen erhalten und nachhaltig nutzen
  15. Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre ökologische Nutzung fördern, Wälder ebenso unter dem Punkt Nachhaltigkeit bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen
  16. Friedliche und inklusive Gesellschaften fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen
  17. Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen

Die  SDGs der UN im Überblick

Die UN Nachhaltigkeitsziele sind äußerst ambitioniert. Es hängt vor allem vom politischen Willen in den einzelnen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen ab, ob die notwendige globale Partnerschaft zustande kommt. Bis dieses geschafft ist, kann die Industrie diejenigen SDGs aus der Agenda 2030 der UN voranbringen, die den Umweltschutz, den Klimaschutz und die Nachhaltigkeit der Produktion betreffen.

Verantwortung der Industriestaaten für das Erreichen der Entwicklungsziele

Die SDGs sind eng miteinander verknüpft. Beispielsweise ist das 8. Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen – Wirtschaftswachstum – eine der Voraussetzungen für die Abschaffung der Armut (1. SDG der UN), die Bereitstellung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster (12. SDG der UN) und für den Schutz von Klima und Umwelt (13., 14. und 15. SDG der UN). Deshalb unterstützt die Industrie mit gezielten Aktivitäten häufig mehrere Nachhaltigkeitsziele gleichzeitig.

Einige SDGs der UN
© Henry St. John – stock.adobe.com

SDG 8: nachhaltiges Wirtschaftswachstum

Die Grundlage für Wirtschaftswachstum im Sinne der Sustainable Development Goals sind energie- und ressourceneffiziente sowie umweltschonende Technologien. Sie ermöglichen die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft, ein grünes Transportwesen und den Schutz von Mensch und Umwelt. Die Chemietechnik leistet dazu einen entscheidenden Beitrag. Sie liefert den anderen Branchen der Industrie, Dienstleistung und Landwirtschaft die benötigten Materialien und Substanzen. Als zentraler Bestandteil der Lieferkette beeinflusst die chemische Industrie etwa bei Produkten der Oberflächentechnik sowohl die Bereitstellung der Rohstoffe als auch die Verwendung der Produkte. Um die Armut abzuschaffen ist nicht nur ein moderates, nachhaltiges Wirtschaftswachstum erforderlich, die wirtschaftlichen Erfolge müssen auch gleichmäßig in der Welt verteilt sein. Deshalb ist der Transfer der modernen Technologien in die Entwicklungsländer von entscheidender Bedeutung. Ausgebeutet wurden sie schon zu lange.

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SDG 12: Konsum- und Produktionsmuster nach Nachhaltigkeitskriterien sicherstellen

Die Formulierung steht im Gegensatz zum Werdegang der Produkte: sie müssen zunächst produziert werden, dann stehen die Produkte für den Konsum bereit. In den entwickelten Industrieländern werden die Menschen regelrecht zum Konsum verleitet. Entsprechend hoch ist das Abfallaufkommen. Das muss durch Vermeidung, Wiederverwertung und Wiederverwendung deutlich verringert werden. Außerdem ergänzt dieses Ziel die anderen UN Nachhaltigkeitsziele durch die expliziten Forderungen, natürliche Ressourcen ökologisch zu bewirtschaften und effizient zu nutzen sowie umweltverträglich mit Chemikalien und Abfällen umzugehen. Die Industrie muss dafür die Voraussetzungen schaffen.

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SDG 13: Bekämpfung des Klimawandels

Der Klimaschutz gehört zu den SDGs, die in der Agenda 2030 auftauchen, weil er zu den gravierendsten Problemen unserer Zeit zählt. Das ist auch der Grund dafür, dass er Gegenstand des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen von 1992 ist. Schon damals war klar, dass eine „gefährliche anthropogene Störung des Klimasystems“ bevorstehet. Zahlreiche Klimakonferenzen haben die Situation ausführlich diskutiert. Für die Bewältigung dieser Herausforderung ist der Weltklimarat (englisch Intergovernmental Panel on Climate Change, abgekürzt IPCC), zuständig. Deshalb ist dieses SDG von der UN eigentlich nur der Vollständigkeit halber in die Nachhaltigkeitsziele aufgenommen worden. Die Industrie ist gefordert, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren und Wege zu finden, Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu entfernen.

 

[1] https://sdgs.un.org/goals

 

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