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Wie sehen umweltfreundliche Lackierprozesse aus?

Wie umweltfreundlich Lackierprozesse sind, hängt von vielen Faktoren ab. Die Eigenschaften der Rohstoffe und Hilfsmittel, der Stoff- und Energieverbrauch, entstehende Emissionen, die Abfallmenge sowie Möglichkeiten der Lackrückgewinnung und Abfallaufbereitung sind Schwerpunkte bei der Einschätzung der Umweltfreundlichkeit von Prozessen. Ausgangspunkt der Überlegungen über nachhaltige Chemie in der Oberflächentechnik muss jedoch sein, dass der Lackierprozess zum dauerhaften und wirksamen Schutz der Oberflächen führt.

Dauerhafter Schutz der Oberflächen

Je länger der Lack die Oberflächen vor Korrosion und Verschleiß schützt, umso nachhaltiger ist die Nutzung der verbrauchten Rohstoffe und der eingesetzten Energie. Deshalb muss vor der Auswahl des Lacksystems genau geprüft werden, welchen Bedingungen das fertige Erzeugnis später ausgesetzt sein wird.

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Ein raues Arbeitsumfeld unter freiem Himmel auf Baustellen oder der Einsatz im Verkehr und in der Logistik erfordern beispielsweise eine andere Beschichtung als Gebrauchsgegenstände, die ausschließlich in Innenräumen verwendet werden. Die Rechnung ist einfach: erreicht die Beschichtung die doppelte Lebensdauer, halbiert sich der Aufwand. Stehen die Anforderungen an die Lackschicht fest, richtet sich der Blick auf den geeigneten Lack. Daraus ergibt sich in der Regel auch das Verfahren, das dem Lackierprozess zugrunde liegt.

Auswahl der Rohstoffe und Hilfsmittel

Bei der Auswahl der Rohstoffe und Hilfsmittel spielen die Bedingungen, unter denen diese erzeugt wurden eine wichtige Rolle. Sollen umweltfreundliche Lackierprozesse gestaltet werden, ist auch zu berücksichtigen, dass der Hersteller der benötigten Materialien nachhaltige Chemie betreibt.

Ist das der Fall, wird er genauere Nachfragen zur Umweltfreundlichkeit seiner Produktion gerne beantworten. Ein weiteres Indiz ist, ob er verbrauchte Hilfsmittel und Reststoffe zurücknimmt und aufbereitet. Das entscheidet über das Ausmaß des Abfallproblems beim Lackierprozess.

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Die Forschung und Entwicklung in der Oberflächentechnik bringt zunehmend leistungsfähige Lacke auf Wasserbasis hervor. Unvermeidbares Overspray lässt sich damit während des Lackierprozesses zurückgewinnen und weiter nutzen. Außerdem treten bei wasserbasierten Spülmedien und Lacken kaum Emissionen auf.

Sind mit unterschiedlichen Lacksystemen gleichwertige Beschichtungen möglich, sollte eine lösemittelarme Variante den Vorzug bekommen.

Sachgemäße Lagerung der Materialien

Durch eine falsche Lagerung der Chemikalien für die Lackierprozesse können diese Stoffe unbrauchbar werden. Dann ist eine fachgerechte Entsorgung der Lacke und Hilfsstoffe unerlässlich. Die Einhaltung der vom Hersteller vorgegebenen Lagerungsbedingungen und die Beachtung von Verfallsfristen vermeiden ein unnötiges Abfallaufkommen. Für letzteres ist eine genaue Bedarfsplanung erforderlich.

Wasserkreisläufe in der Vorbehandlung

Vor der Lackierung ist immer eine Vorbehandlung der Oberflächen erforderlich. Dazu gehören die Reinigung der Teile und oft auch die Erzeugung von Konversionsschichten für den Korrosionsschutz.

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Diese Prozesse sind mit einem intensiven Wasserverbrauch verbunden, der sich durch die geschickte Spülwasserführung und eine optimale Wasseraufbereitung verringern lässt.

Sparsamer Rohstoff- und Energieverbrauch

Die Anlagentechnik entscheidet mit darüber, wie umweltfreundlich der Lackierprozess abläuft. Bei Spritzverfahren können schon geringe Veränderungen, wie die zum Beispiel die genaue Positionierung und Führung der Düsen, dazu führen, dass Overspray verringert oder vermieden wird.

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Die Rückführung von Lack aus dem Overspray und der Abluft in den Prozess trägt ebenfalls zur Einsparung von Rohstoffen bei. Bei Tauchverfahren verhilft die Badpflege im Nebenstrom zu längeren Standzeiten und zur Verringerung von Verlusten. Dabei fließt ständig ein Teil der Flüssigkeit aus dem Bad durch eine Reinigungsstufe in das Bad zurück.

Der Energieverbrauch sinkt, wenn die Vorbehandlungs- und Lackierprozesse bei möglichst niedrigen Temperaturen ablaufen. Dadurch reduzieren sich der Wärmebedarf beim Aufheizen und die Wärmeverluste, die durch Temperaturunterschiede zur Umgebung verursacht werden.

Weitere Möglichkeiten für die Energieeinsparung bestehen – je nach eingesetzter Technik – in der sorgfältigen Isolierung von Behältern und Rohrleitungen, im Einsatz von Badabdeckungen sowie in der Wärmerückgewinnung aus der Abluft.

Vermeidung von Emissionen

Eine wichtige Bedingung für umweltfreundliche Prozesse ist die Vermeidung von Emissionen. In die Anlagen integrierte Umweltschutztechnik für die Reinigung von Abluft und Abwasser sind besonders bei der Verwendung lösemittelhaltiger Lacksysteme erforderlich, um Luft, Gewässer und Boden vor Verschmutzungen zu schützen. Zur Umweltschutztechnik zählen unter anderem Lackabscheider in Wasserkreisläufen sowie Filter und Wäscher in Abluftanlagen.

Kontrollierte Prozessführung

Das Ergebnis der Lackierprozesse hängt von der korrekten Einhaltung aller Prozessparameter ab. Dazu gehören vor allem die Konzentrationen der Einsatzstoffe, die optimale Temperatur und die Zeitvorgaben für die einzelnen Verarbeitungsschritte in der Oberflächentechnik.

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Weichen die Werte im Lackierprozess von den Vorgaben ab, kann es zu Qualitätseinbußen und Nacharbeit oder zu Ausschuss kommen. Der dadurch verursachte zusätzliche Aufwand an Material und Energie lässt mit dem Einsatz einer automatischen Prozesskontrolle und Steuerung vermeiden.

Getrennte Abfallerfassung

Die Abfallvermeidung steht bei Lackierprozessen, die umweltfreundlich gestaltet sind, mit im Vordergrund. Trotzdem fallen bei der Säuberung von Oberflächen, der Badpflege und der Abluftreinigung zwangsläufig Abfälle an. Diese lassen sich wirtschaftlich entsorgen, wenn sie getrennt gesammelt werden. Die getrennte Erfassung von Abfällen bei der Lackierung ist auch die Voraussetzung dafür, dass sich die darin enthaltenen Wertstoffe zurückgewinnen lassen.

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Ob die Bestandteile der Lacke wieder im Wirtschaftskreislauf zu gebrauchen sind, hängt davon ab, in welcher Reinheit sie sich aus den Abfällen entfernen lassen. Werden Abfallstoffe aus verschiedenen Prozessschritten miteinander vermischt, lässt sich dieses Ziel nicht erreichen. Kluthe stellt deshalb seinen Kunden über die REMATEC Recycling geeignete Abfallbehältnisse für die unterschiedlichen Reststoffe zur Verfügung und lässt sie zur Aufbereitung abholen.

Über Chemische Werke Kluthe GmbH

Als Spezialist für Oberflächenbehandlung entwickeln und produzieren die Chemischen Werke Kluthe GmbH chemische Produkte sowie innovative Prozesslösungen für die Bereiche Forming & Protection, Metalworking & Cleaning, Pretreatment und Paint Shop. In diesen Geschäftsbereichen finden wir unsere Schwerpunkte und können so unseren Kunden als Spezialisten und Generalisten eine optimale Beratung gewährleisten.