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Anwendung von Desinfektions-Reinigungsmitteln

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Desinfektionsreinigungsmittel sind Reiniger, die Verunreinigungen beseitigen und gleichzeitig Erreger ansteckender Krankheiten abtöten. In Betrieben der Nahrungsmittelindustrie, Gaststätten und medizinischen Einrichtungen gehört der Einsatz der Desinfektionsreiniger zum Alltag. Dort gelten seit langem hohe Hygienestandards. Diesen und vor allem dem Impfschutz verdanken wir, dass Europa in den letzten 100 Jahren von Epidemien verschont geblieben ist und sorglos wurde. Das hat sich nun mit Covid-19 geändert.

Vermeidung der Ausbreitung ansteckender Krankheiten

Ansteckende Krankheiten werden durch Mikroorganismen verursacht, die sich im menschlichen Körper vermehren. Zu diesen Erregern gehören Bakterien, Pilze und Viren. Es dauert eine gewisse Zeit, bis im Körper vorhandene Keime soweit vorgedrungen sind und sich vermehrt haben, dass sich Krankheitssymptome einstellen.

Dieser Zeitraum wird als Inkubationszeit bezeichnet. Je nach Krankheit kann die Inkubationszeit wenige Stunden bis zu mehreren Monaten dauern. Der Mensch scheidet in dieser Zeit Keime aus und hinterlässt sie auf allen Flächen, die er mit den Händen berührt oder die direkt von ausgeatmeter Luft bzw. Speichel getroffen werden. Von dort gelangen die Krankheitserreger in den Organismus der Menschen, die mit den kontaminierten Flächen in Kontakt kommen.

Ähnlich, aber schneller, erfolgt die Ansteckung von Mensch zu Mensch. Auf diese Weise kommt das exponentielle Anwachsen der Zahl infizierter Personen zustande. Das regelmäßige Desinfizieren der betroffenen Flächen unterbricht die Infektionsketten.

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Hygienemanagement in Industriebetrieben

Das Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz – IfSG) regelt die Anforderungen für die Hygiene in medizinischen Einrichtungen. Für den Umgang mit Lebensmitteln gilt die Verordnung über Anforderungen an die Hygiene beim Herstellen, Behandeln und Inverkehrbringen von Lebensmitteln (Lebensmittelhygiene-Verordnung – LMHV). Die Rechtsvorschriften werden im Rahmen von Hygienemanagements umgesetzt, an denen sich Betriebe anderer Industriezweige orientieren können. Das Hygienemanagement unterscheidet zwischen der Desinfektion von Händen und Flächen. Bei der Handdesinfektion sind besondere Anforderungen an den Hautschutz zu beachten.

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Die Flächendesinfektion erfolgt durch Desinfektionsmittel und Industriereiniger, die mit Desinfektionsmitteln kombiniert sind. Die Desinfektionsreinigungsmittel sind auf die teils hartnäckigen Verschmutzungen in der Industrie abgestimmt. Sie ermöglichen die Reinigung und die Beseitigung von Keimen in einem Arbeitsgang.

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Im betrieblichen Hygienemanagement werden

  • Gefahren durch Krankheitserreger ermittelt
  • Verantwortliche für Maßnahmen zur Desinfektion bestimmt
  • wirksame Desinfektionsreinigungsmittel vorgegeben
  • die ordnungsgemäße Anwendung der Desinfektionsreiniger beschrieben
  • Flächen und Gegenstände, die zu desinfizieren sind, aufgelistet
  • Zeiträume zwischen den Desinfektionsmaßnahmen vorgegeben

Wirkung von Desinfektionsmitteln

Die Wirkung der verschiedenen Desinfektionsmittel ist auf die Art der Krankheitserreger abgestimmt. Ein sehr wirkungsvoller Stoff ist Formaldehyd. Er tötet sowohl Bakterien als auch Pilze und Viren ab und ist auch gegen die sehr widerstandsfähigen Dauerformen von Pilzen und einigen Bakterien, die als Sporen bezeichnet werden, wirksam. Formaldehyd ist allerdings ätzend und sehr giftig. Eine weitere Wirkstoffgruppe sind oxidierende Reagenzien wie Wasserstoffperoxid oder Natriumhypochlorid. Beruht die oxidative Wirkung auf Sauerstoff, ist das Desinfektionsmittel vor allem zur Bekämpfung von Bakterien geeignet. Ein breiteres Wirkungsspektrum haben die Stoffe, die auf Chlor basieren. Natriumhypochlorit ist ein gutes Beispiel und kommt in Kluthe Reinigern zum Einsatz. Gegen Bakterien und umhüllte Viren (u.a. SARS-CoV-2) sind Alkohole wirksam.

Bei der Anwendung ist die Explosionsfähigkeit dieser Stoffe zu berücksichtigen. Die Wirkung beruht unter anderem darauf, dass Alkohole den Krankheitserregern das Wasser entziehen und sie austrocknen. Desinfektionsreinigungsmittel enthalten häufig das Stoffgemisch Benzalkoniumchlorid (Alkylbenzyldimethylammoniumchloride, ABDAC). Dabei handelt es sich um spezielle Tenside, die sowohl reinigend als auch desinfizierend wirken. Vorteilhaft ist, dass das Reinigungsmittel sowohl fett- als auch wasserlöslich ist. Desinfizierend wirkt ABDAC, weil es die Zellwände der Mikroben schädigt.

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Desinfektionsreinigungsmittel bei Kluthe

Das Sortiment der Reiniger enthält die Desinfektionsreinigungsmittel HAKUPUR 50-36 und -525. Beide enthalten als desinfizierenden Wirkstoff ABDAC. HAKUPUR 50-36 ist für die Reinigung und Desinfektion für Maschinen und Anlagen und für große Flächen, wie Hallenböden vorgesehen.

Dieser Reiniger kann in Hochdruck- und Dampfstrahlgeräten oder in Fußbodenreinigungsmaschinen eingesetzt werden. Vorzugsweise kann damit die Wischdesinfektion von Bedienelementen an Maschinen und Anlagen vorgenommen werden. Das empfiehlt sich, wenn Stellräder, Hebel, Taster und Griffe von mehreren Arbeitskräften betätigt werden.

Für die Reinigung und Desinfektion in Büro- und Sanitärräumen wurde der Reiniger HAKUPUR 50-525 entwickelt. Er ist für die manuelle Anwendung vorgesehen und eignet sich zum Beispiel für Arbeitsflächen, Türklinken, Treppengeländer und Waschbecken oder Armaturen.

HAKUPUR-50er

Anwendung der Desinfektionsreinigungsmittel

Bei der Anwendung der Desinfektionsreinigungsmittel sind die Vorgaben des Herstellers genau zu beachten. Hinweise dazu sind in den Gebrauchsanweisungen enthalten, die zusammen mit dem Reiniger geliefert werden. Wichtig ist, dass die richtige Konzentration eingehalten wird und die Flächen mit einer ausreichenden Menge der Flüssigkeit vollständig behandelt werden. Zu niedrige Konzentrationen und unbehandelte Randflächen könnten dazu führen, dass einige Krankheitserreger überdauern und eine Widerstandskraft gegen das Desinfektionsreinigungsmittel entwickeln. Dieser Mechanismus entspricht der Züchtung von Nutztieren und -pflanzen.

Auf den desinfizierten Flächen muss zunächst ein Feuchtigkeitsfilm zurückbleiben. Wenn dieser getrocknet ist, können sie wieder betreten oder genutzt werden. Für spezielle Flächendesinfektionsmittel muss eine vorgegebene Einwirkdauer eingehalten werden, die den Gebrauchsanweisungen entnommen werden kann. Das gilt vor allem, wenn Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände in Desinfektionsbädern behandelt werden.

Beim Umgang mit Desinfektionsreinigungsmitteln ist auf den erforderlichen Arbeitsschutz zu achten. In erster Linie trifft das auf den Hautschutz zu.

Nicht alle Bakterien sind Krankheitserreger. Viele sind Verbündete im Schutz gegen Krankheiten. Die Haut ist zum Beispiel mit nützlichen Bakterien besiedelt, die feindlichen Keimen den Platz streitig machen. Die nützlichen Bakterien müssen so gut wie möglich von Desinfektionsmaßnahmen verschont bleiben. Dabei helfen Chemikalienschutzhandschuhe, flüssigkeitsdichte Schürzen und Gummistiefel. Beim Umfüllen von Konzentraten und bei der Zubereitung von Desinfektionsreinigungsmitteln aus Konzentraten ist eine Schutzbrille erforderlich.

Über Chemische Werke Kluthe GmbH

Als Spezialist für Oberflächenbehandlung entwickeln und produzieren die Chemischen Werke Kluthe GmbH chemische Produkte sowie innovative Prozesslösungen für die Bereiche Forming & Protection, Metalworking & Cleaning, Pretreatment und Paint Shop. In diesen Geschäftsbereichen finden wir unsere Schwerpunkte und können so unseren Kunden als Spezialisten und Generalisten eine optimale Beratung gewährleisten.