« So vermeiden Sie Probleme »
Die Palette der verfügbaren Industriereinigungsmittel ist nahezu unüberschaubar. Ursache dafür sind die vielen verschiedenen Anwendungsbereiche. Die Einsatzgebiete lassen sich grob in die Teilereinigung, die Maschinen- und Anlagenreinigung und die Gebäudereinigung unterteilen. Innerhalb dieser Gruppen gibt es eine Vielzahl von Aufgabenstellungen, die sich mit dem optimalen Reinigungsmittel und dem zweckmäßigsten Verfahren effizient und sicher gestalten lassen.
Auswahlkriterien für Industriereinigungsmittel
Bei der Auswahl der optimalen Industriereiniger sind die genauen Anforderungen des jeweiligen Reinigungsprozesses zu berücksichtigen. Diese Ansprüche können ganz unterschiedlich ausfallen. Möglich sind etwa:
- die Art und der Grad der Verschmutzung
- das Material der zu reinigenden Flächen oder Teile
- die Größe und Geometrie der zu reinigenden Flächen oder Teile
- die Forderungen an die zu erreichende Sauberkeit
- zusätzliche Anforderungen an Korrosionsschutz, Flächenversiegelung oder Desinfektion
- die Fläche, die pro Zeiteinheit gereinigt werden soll
Industriereiniger, abgestimmt auf die Reinigungstechnologie
Aus den genannten Kriterien lässt sich zunächst die Technologie ableiten, nach der die Reinigung erfolgen soll. Erst wenn die einzelnen Arbeitsschritte und die dafür erforderliche technische Ausrüstung festgelegt sind, erfolgt die Auswahl des Reinigungsmittels. Es muss sowohl mit dem Werkstoff der Oberflächen als auch mit dem Material der Ausrüstung verträglich sein und die Verschmutzungen wirksam beseitigen können. Ein vermeidbares Problem ist die Korrosion der Bauteile nach der Reinigung. Sie kann verhindert werden, wenn das verwendete Reinigungsmittel korrosionsschützende Bestandteile enthält, die nach dem Trocknen auf der Oberfläche zurückbleiben. Die Fleckenbildung auf Bauteilen wird vermieden, wenn die Dosiervorschriften und die Temperaturführung beim Ansatz der Reinigungslösung und während des Betriebes korrekt eingehalten werden.
Wirtschaftlichkeit der Industriereinigungsmittel
Außerdem lassen sich auf dieser Basis die benötigten Mengen der Industriereinigungsmittel bestimmen. Diese müssen beschafft und bevorratet werden. Dabei spielen die Anforderungen an die sichere Lagerung eine entscheidende Rolle. Das stellt besonders bei Reinigungsmitteln, die Gefahrstoffe enthalten, einen nicht zu unterschätzenden Kostenfaktor dar.
Entsorgung verbrauchter Industriereiniger
Nur selten kann der verbrauchte Reiniger in das öffentliche Abwassernetz eingeleitet werden. Diese Möglichkeit besteht meistens nur bei der normalen Gebäudereinigung. Abwässer aus der Maschinenreinigung in der Industrie und der Teilereinigung im Rahmen der Oberflächenbehandlung bzw. Oberflächenvorbehandlung sind häufig mit Stoffen belastet, die eine Aufbereitung und fachgerechte Entsorgung erfordern.
Wirkungen der Industriereinigungsmittel
Lösen, Emulgieren und Suspendieren
Die Wirkung der Industriereinigungsmittel erfolgt auf der Grundlage von chemischen und physikalischen Mechanismen. Viele in der Industrie eingesetzte Reinigungsmittel lösen den vorhandenen Schmutz auf oder bilden mit ihm eine Emulsion oder Suspension. In Emulsionen sind flüssige Schmutzteilchen fein verteilt. In Suspensionen werden feste Schmutzteilchen in der Schwebe gehalten.
Mechanische Reinigung mit handgeführten Hilfsmitteln
Die Industriereiniger, in denen sich der Schmutz auf die eine oder andere Art und Weise verteilt, werden bei der Teilereinigung durch Tauchen oder Spritzen mit der verunreinigten Oberfläche zusammengebracht. Beim Einsatz als Maschinenreiniger und in der Gebäudereinigung unterstützen sie mechanische Reinigungsverfahren wie das Abwischen, Abbürsten, Abkratzen oder Abscheuern von Verschmutzungen. Diese Vorgänge werden durch abrasive Bestandteile in Form von unterschiedlichen Schmirgelpartikeln intensiviert, die auf die Empfindlichkeit der Oberflächen abgestimmt sein müssen.
Strahlarbeiten
Fest haftende Verunreinigungen werden häufig durch feste, flüssige oder gasförmige Strahlmittel von der Oberfläche gelöst. Die Reinigungswirkung beruht dabei hauptsächlich auf dem mechanischen Abtrag von Rost, alter Farbe und anderen Ablagerungen durch Sand, Wasser, Dampf oder Kohlendioxidschnee. Die abtragende Wirkung verstärkt sich mit dem Druck, unter dem die Stahlmittel aus den Düsen austreten. Vor der Anwendung von Strahlverfahren sind ihre Auswirkungen auf die zurückbleibende Oberfläche zu prüfen.
Ultraschallreinigung und elektrolytische Reinigung
Die Reinigung von Teilen mit komplizierter Geometrie ist besonders dann schwierig, wenn der Einsatz üblicher Reinigungsverfahren und Industriereinigungsmittel daran scheitert, dass nicht alle Bereiche der Oberflächen erreicht werden. Ultraschall und Gleichstrom verteilen sich gleichmäßig im Reiniger und entfalten überall ihre Wirkung. Der Ultraschall bewirkt Druckschwankungen, bei denen stellenweise ein solcher Unterdruck erreicht wird, dass geringe Mengen der Reinigungslösung verdampfen (Kavitation). Zerplatzen die kleinen Dampfbläschen in der Nähe der Oberfläche, reißt der Druckstoß die Verunreinigungen mit. Bei der elektrolytischen Reinigung zersetzt sich das Waser und bildet Gasbläschen aus Sauerstoff und Wasserstoff. Der damit verbundene Gasdruck wirkt auf die gleiche Weise wie die Dampfbläschen beim Ultraschall.
Industiereinigungsmittel in der Oberflächenbehandlung
Die Teilereinigung ist Bestandteil des Fertigungsprozesses. Sie erfolgt zwischen den Bearbeitungsschritten, um die Rückstände aus vorangegangen Bearbeitungen zu entfernen und die Oberflächen auf die nachfolgenden Teilprozesse vorzubereiten. Wichtig sind dabei die klare Formulierung der Reinheitsanforderungen und das Einbinden von Qualitätskontrollen, die die Erfüllung dieser Anforderungen sicherstellen. Die DIN 8592 versucht, die Fertigungsverfahren zu systematisieren. Die Teilereinigung wird dabei als Unterprozess der Hauptgruppe “Trennen” beschrieben. Dort finden sich Begriffsdefinitionen und Hinweise zur Umsetzung von Reinigungsverfahren.
Die Anforderungen an die Sauberkeit, für die ein Industriereinigungsmittel sorgen soll, reichen von der Grobreinigung bis zur Feinstreinigung. Die Grobreinigung besteht beispielsweise im Putzen von Gussstücken, in der Entfernung von Spänen oder der Säuberung von Transportbehältern. Sie dient vor allem dazu, die Wirksamkeit feinerer Reinigungsprozesse zu gewährleisten. Eine normale Reinigung erfolgt zum Beispiel zwischen aufeinanderfolgenden spanenden Bearbeitungsschritten. Eine Feinreinigung ist erforderlich, wenn die Teile Verfahren einer Oberflächenbehandlung unterzogen werden sollen. Für den Einsatz von Teilen in der Mikroelektronik, in Messgeräten oder chirurgischen Instrumenten ist die Feinstreinigung erforderlich, die den Abschluss der Fertigungskette bildet.
Die Sicherstellung von Qualitätsanforderungen erfolgt durch speziell ausgearbeitete Prüfverfahren. Für die Reinheit von Bauteilen für Kraftfahrzeuge gilt zum Beispiel die VDA 19.1 “Prüfung der Technischen Sauberkeit – Partikelverunreinigung funktionsrelevanter Automobilteile”.
Maschinenreiniger in der Industrie
In der Industrie sammeln sich vor allem an CNC-Maschinen, Schleifmaschinen oder Bearbeitungszentren Verschmutzungen an, die ab einer bestimmten Menge die Prozesse behindern oder stören. Der regelmäßige Einsatz der Maschinenreiniger in der Industrie ist für die Funktion der Kühlschmierstoffe, der Hydraulikkomponenten und der Fördertechnik unerlässlich. Bei der Auswahl eines verträglichen Industriereinigungsmittels dürfen die Werkstoffe der Kleinteile, wie zum Beispiel der Dichtungen, nicht vergessen werden. Die Hinweise in den Betriebshandbüchern der Maschinenbauer geben Auskunft über die Verträglichkeit dieser Materialien mit bestimmten Reinigungsmitteln.
Besondere Beachtung verdienen Maschinenreiniger in der Industrie, die für die Sicherheit der eingesetzten Technik sorgen. Die stabile Energieversorgung und die Einsatzbereitschaft von Abluft- und Abwasseranlagen sowie die kontrollierte Bewegung von Krananlagen auf ihren Rollbahnen setzen ein Mindestmaß an Sauberkeit voraus, die nur mit dem entsprechenden Reinigungsaufwand erhalten bleibt.
Bei der Oberflächenbehandlung sind es meistens die Lackieranlagen, die in kurzen Abständen gereinigt werden müssen. Aber auch die Teilewäsche funktioniert nur solange, wie die Industriereiniger von Verunreinigungen durch die technischen Einrichtungen verschont bleiben. Eine Ursache für Ärger mit der Wäsche kann die Vermehrung von Mikroorganismen im Bad sein. Keimtötende Zusätze in den Prozesschemikalien verhindern einen biologischen Befall der Anlage.
Die lebensmittelverarbeitende Industrie ist darüber hinaus auf Industiereinigungsmittel angewiesen, die die hohen Hygienestandards erfüllen und neben der Reinigung auch die erforderliche Desinfektion gewährleisten.
Optimale Industriereinigungsmittel werden den speziellen Ansprüchen der jeweiligen Reinigungsaufgaben gerecht. Bei der Auswahl leisten die Hersteller und Lieferanten der Reiniger wertvolle Unterstützung. Auf der Grundlage von Verschmutzungsart und den Anforderungen, die aus der eingesetzten Technik resultieren, ermitteln sie das geeignete Produkt aus ihrem Sortiment. Kluthe geht noch einen Schritt weiter. Bei Bedarf entwickeln wir das Industriereinigungsmittel, das speziell an die bestehenden Erfordernisse angepasst ist, und erweitern damit unser Sortiment.