« Flecken und Verfärbungen von Leichtmetall entfernen »
Das Leichtmetall Aluminium, kurz Alu, zählt zu den unedlen Metallen. Das heißt, es reagiert gerne mit oxidierenden Stoffen. An der Luft bildet Alu auf der Oberfläche schnell eine dichte Schicht aus Aluminiumoxid. Diese Schicht blockiert den Kontakt mit der Atmosphäre und schützt das darunterliegende Material vor Korrosion. Bei der Reinigung von Teilen aus Aluminium darf die Schutzschicht nicht beschädigt werden. Alternativ kann sie gleichmäßig abgetragen werden, so dass sie sich neu bildet.
Die Oberfläche von Aluminiumlegierungen
Aluminiumlegierungen werden mit unterschiedlich bearbeiteten Oberflächen eingesetzt.
Bei der Aluminiumverarbeitung entstehen
- beschichtete
- eloxierte
- gebürstete
- geschliffene oder
- polierte
Teile. Beim Reinigen von Aluminium sollen diese Oberflächen erhalten bleiben. Um mit Lacken oder Kunststoffen beschichtetes Aluminium zu reinigen, sind die Eigenschaften dieser Schichten maßgeblich. Hier soll auf die Reinigung der anderen Varianten eingegangen werden. Dafür stellt der Handel eine Reihe von Spezialreinigern für Leichtmetall zur Verfügung. Kluthe hat zum Beispiel den wasserbasierenden Reiniger HAKUPUR im Angebot.
Eloxiertes Aluminium reinigen
Eloxiertes Aluminium entsteht durch die anodische Oxidation der Oberfläche. Dabei wird auf elektrochemischem Weg eine Aluminiumoxidschicht erzeugt. Die Aluminiumtele, -bänder oder -profile werden in einem Säurebad als positive Elektrode geschaltet. Durch die elektrolytische Zersetzung des Wassers wird dort Sauerstoff frei, der sich mit dem Material verbindet.
Die Säure, meistens Schwefelsäure, dient dabei zur Erhöhung der Leitfähigkeit des Wassers. Die entstehenden Schichten sind nur wenige Mikrometer dick. Werden sie beschädigt, setzt an den Fehlstellen Korrosion ein. Deshalb dürfen zur Reinigung keine kratzenden oder scheuernden Stoffe eingesetzt werden. Geeignete Reinigungsmittel sind chemisch neutral. Ihr pH-Wert liegt zwischen fünf und acht. Die wässrige Reinigungslösung wird mit Tüchern, Pinseln oder Schwämmen aufgetragen. Nach dem Abwischen werden die Flächen mit klarem Wasser gespült und gut getrocknet.
Gebürstetes Aluminium reinigen
Gebürstetes Aluminium hat eine samtig raue Oberfläche. Die natürliche Oxidschicht, die sich an der Luft bildet, ist nur wenige Nanometer stark. Bei der Reinigung sind schonende Verfahren anzuwenden, die diese Schicht nicht angreifen. Weiche Putzwerkzeuge oder Tücher und neutrale Reinigungslösungen erfüllen diesen Zweck. Im privaten Bereich kann das handelsübliche Geschirrspülmittel zum Einsatz kommen. Wenn nach dem Trocknen pflegende Wachse aufgetragen werden, wird eine Neuverschmutzung verzögert und die Oxidschicht versiegelt.
Geschliffenes und poliertes Aluminium reinigen
Bei geschliffenem und poliertem Alu ist der optische Eindruck der Oberfläche wichtig. Hier werden besonders schonende Reinigungsmittel benötigt. Da sich die Gegenstände aus diesem Material in der Regel in Innenräumen befinden, sind meist nur leichte Verschmutzungen vorhanden.
Diese lassen sich häufig mit Hilfe eines feuchten Tuches beseitigen. Hartnäckigere Beläge können mit einer neutralen Spülmittellösung entfernt werden. Nachwischen mit sauberem Wasser und schnelles Trockenwischen verhindern, dass sich Flecken bilden.
Reinigung kleinteiliger Gegenstände mit komplizierten Konturen
Bei Gegenständen mit komplizierten Konturen ist die vollständige Reinigung oft schwierig. Für diese Teile eigenen sich Ultraschallverfahren. Die Schallwellen mit Frequenzen von 20 bis 200 kHz breiten sich im Wasser aus. Sie erreichen die gesamte Kontur und tragen die Schmutzpartikel mechanisch ab. Die Wirkung kann durch Netzmittel verstärkt werden, die die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzen.
Zwischenreinigung bei der Aluminiumverarbeitung
In der Fertigung von Aluminiumteilen werden spanende Verfahren und Umformvorgänge angewendet, bei denen Kühlschmierstoffe zum Einsatz kommen. In Spritzgussanlagen ermöglichen Trennmittel das leichte Herauslösen der Teile aus den Formen. Vor der Weiterverarbeitung müssen diese Stoffe vollständig von den Oberflächen entfernt werden. Besondere Bedeutung hat dabei die Vorbehandlung vor der Beschichtung oder dem Eloxieren.
Zu den Reinigungsschritten gehören
- das Anschleifen
- das Entfetten
- das Beizen
Zwischen den Arbeitsschritten sind mehrere Spül- und Trocknungsvorgänge erforderlich, um die Chemikalien nicht in die folgenden Bäder zu verschleppen. Für das Entfetten werden oft alkalische Mittel eingesetzt. Eine Möglichkeit, diese zu beseitigen, ist das Dekapieren. Dabei werden die Reinigungslösungen mit einer verdünnten Säure neutralisiert. Anschließend lassen sie sich leicht mit Wasser abspülen oder abwaschen. Mit dieser Methode lassen sich metallisch reine Oberflächen erzeugen, die die Grundlage für eine erfolgreiche Eloxierung oder Beschichtung bilden.
Fachfirmen wie Kluthe bieten für die einzelnen Arbeitsschritte spezielle Chemikalien und eine ausführliche Beratung an. Die Wirksamkeit dieser Stoffe hängt von der genauen Dosierung, der Verweilzeit und der optimalen Temperatur ab. Diese Prozessparameter müssen auf die Werkstoffe und den vorgesehenen Verwendungszweck abgestimmt sein. Die sorgsame Handhabung der Aluminiumteile trägt wesentlich zur Vermeidung von Flecken und Verfärbungen bei. Bleiben Fingerabdrücke auf den Oberflächen zurück, sind sie nach der Veredelung deutlich zu erkennen. Sie können den Ausgangspunkt für korrosive Vorgänge im Material werden. Mit textilen Handschuhen lassen sich diese Fehler vermeiden.
Reinigung von Fassaden aus Aluminiumlegierungen
Bei der Reinigung von Aluminiumfassaden, Türen, Fensterbänken oder Rahmen sind je nach Standort und Umgebungsbedingungen oft hartnäckige Verschmutzungen vorhanden. Um diese zu beseitigen werden abrasive Reinigungsmittel in Form von Polierpasten eingesetzt. Diese Mittel enthalten feinverteilte Schleifpartikel, die den Schmutz entfernen und die Oxidschicht auf dem Material unversehrt lassen.
Die Wirkung entspricht der eines Radiergummis, der das Grafit der Bleistiftmine abträgt, das Papier aber nicht beschädigt. Die Polierpasten werden nach der Reinigung mit Wasser abgewaschen. Für leichte Verschmutzungen stehen Spezialreiniger zur Verfügung, die als wässrige Lösung zum Einsatz kommen. Einige Mittel enthalten zusätzlich Konservierungs- und Pflegestoffe, die eine erneute Verschmutzung der Oberflächen verzögern.